Zum 85. Mal jährt sich das schreckliche Geschehen der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, als die Nationalsozialisten in der sogenannten Reichspogromnacht in Emmendingen die Synagoge am Schlossplatz zerstörten, das jüdische Gemeindehaus geplündert und alles brennbare Inventar angezündet wurde. Auch jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Einige Männer der jüdischen Gemeinde wurden in das KZ Dachau verschleppt, einer von ihnen wurde dort ermordet. Viele Juden konnten sich ins Ausland und vor allem in die USA retten. Die verbliebenen Emmendinger Juden, die ihre Heimat nicht verlassen wollten, wurden am 22. Oktober 1940 in das französische Lager Gurs deportiert, davon überlebten nur 18 Personen die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. Mindestens 68 gebürtige Emmendinger Juden wurden während der Shoa ermordet. Die jüdische Gemeinde Emmendingen wurde ausgelöscht.
Heute ist zum Glück, die Jüdische Gemeinde wieder ein fester Bestandteil der Stadt und der Region, mit engen Beziehungen zu den Kommunen und zur Gesellschaft ist sie wieder in Emmendingen verwurzelt.
Der Stadt Emmendingen ist es ein wichtiges Anliegen, die Erinnerung an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, denen grausames Unrecht geschah, aufrecht zu erhalten.
Aus diesem Anlass lädt die Stadt Emmendingen, gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde und dem Verein für jüdische Kultur und Geschichte jedes Jahr zu einer Gedenkfeier ein.
Auch dieses Jahr findet die öffentliche Gedenkfeier der Zerstörung der Synagoge und der Verfolgung der Jüdischen Gemeinde am Donnerstag, 9. November 2023 um 17 Uhr auf dem Schlossplatz statt. Der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch und der Ortsverband Emmendingen der Grünen werden gemeinsam an der Gedenkstätte einen Kranz niederlegen.
„Es ist mir wichtig, dass wir zusammen stehen mit allen Menschen in Baden-Württemberg, die sich im Alltag und in Vereinen, Initiativen und Gruppen für Solidarität, Demokratie und Menschlichkeit und gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus, Rassismus, Antifeminismus und alle weiteren Formen der Menschenfeindlichkeit engagieren. Mein Dank und meine Unterstützung gilt ihrem Engagement – diese engagierte Zivilgesellschaft ist ein zentrales Fundament unserer Demokratie", betont hierzu Alexander Schoch.