Der heutige „Tag des Baumes“ erinnert uns an den großen Wert unserer Wälder und Bäume für Menschen, Tiere und Naturschutz. Anlass, uns aktiv für den Wald einzusetzen und etwas für die Bäume zu tun. In diesem Jahr ist die Mehlbeere Baum des Jahres 2024 – Die Mehlbeere kommt insbesondere in mitteleuropäischen trocken-warmen Kalk-Buchenwäldern vor. Aufgrund ihres tiefen Wurzelsystems erträgt sie trockene Perioden sehr gut. Daher ist zu erwarten, dass die Mehlbeere auch mit den zunehmenden Trockenperioden gut zurechtkommen wird. Sie wird zukünftig bestimmt eine bedeutende Rolle in der Begrünung der Städte spielen und als Alleebaum eine noch größere Rolle spielen.
Die Echte oder auch Gewöhnliche Mehlbeere – so ihr offizieller Name – gehört nicht gerade zu den mächtigsten Baumarten. Zwölf, selten auch mal 15 Meter schafft sie aber durchaus – im milden englischen Klima sollen sogar über 20 Meter möglich sein. Aber immerhin bei der Langlebigkeit kann sie mithalten: Sie kann ein Alter von 150 – 200 Jahren erreichen. Mit 12 bis 15 Metern Wuchshöhe gehört sie nicht zu den Riesen unter den Bäumen. Ganz stattlich für eine Pionierbaumart. Als Pionierin liebt die Mehlbeere sonnige Standorte und wenig Konkurrenz. Sie kommt zwar auch in Kiefern-, Eichen- oder Buchenwäldern vor, aber dann eher nur dort, wo die Boden- und Klimabedingungen auch die Konkurrenz einschränken und sich lichte Bereiche bilden. Wohler fühlt sich die Mehlbeere an Waldrändern, in Heidegebieten und auf Mager- und Trockenrasen. Kalkreiche Böden sind ihr am liebsten, aber sie nimmt auch mit anderem Untergrund Vorlieb.
Beeindruckend ist sie allemal. Schon im Frühjahr – so ab Mitte März – fällt sie auf, wenn sich ihre großen, klebrigen, braun und grün changierenden Knospen öffnen und die gänzlich von dichtem silbergrauen Haarfilz bedeckten Triebe, Blätter und Blütenknospen zutage treten. Das Holz der Mehlbeere gehört zu den härtesten und zähesten europäischen Hölzern. Gleichzeitig ist ihr Holz witterungsbeständig und leicht zu bearbeiten. Es wird daher gerne für die Herstellung von Fassdauben oder Werkzeugstilen verwendet. Ihre Früchte sind eher ein Augen- als ein Gaumenschmaus. Zwar sind sie nicht giftig, schmecken aber mehlig bis langweilig. Ihr Verzehr kann Übelkeit hervorrufen. Nach dem ersten Frost erhalten die Früchte zumindest eine gewisse Süße und wurden früher zu Essig oder Branntwein verarbeitet. In der Volksmedizin fand die Mehlbeere zu Tee gebrüht vor allem in Gebirgsregionen Verwendung bei Husten, Durchfall und Katarrh. Auch gegen Nieren- und Menstruationsbeschwerden wurde sie eingesetzt. Heute allerdings spielt die Mehlbeere kaum noch eine Rolle in der Heilkunde.
Dadurch leisten sie ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaanpassungsmaßnahmen.