Am 05.05.2024 ist der Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Das diesjährige Motto lautet: „SELBSTBESTIMMT LEBEN OHNE BARRIEREN".
Von einem echten selbstbestimmten Leben und einer echten Gleichberechtigung sind wir weit entfernt, vielmehr gibt es noch Ausgrenzung und Diskriminierung.
In den Bereichen schulische Inklusion, (digitale) Barrierefreiheit, Arbeitsmarkt gibt es noch einiges zu tun. Beispiel Schule:
Weit mehr als eine halbe Millionen Mädchen und Jungen in Deutschland haben sonderpädagogischen Förderbedarf – mehr als die Hälfte von ihnen besucht eine sogenannte Förderschule außerhalb des Regelsystems. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung gelingt Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf in Förderschulen jedoch seltener den Hauptschulabschluss zu erzielen als in Regelschulen.
Hinsichtlich dem Punkt Arbeitswelt sind tatsächlich viele Menschen mit Behinderungen ohne reguläre Beschäftigung. Während 2019 etwa 82 Prozent der 15- bis 64-jährigen ohne Behinderung einer Erwerbstätigkeit nachgingen, waren es unter Menschen mit Behinderungen nur knapp 57 Prozent.
Ein Grund für die insgesamt geringere Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit Behinderungen sind dem Statistischen Bundesamt zufolge auch die niedrigeren oder fehlenden Schulabschlüsse. So hatten 2019 16 % der Menschen mit Behinderungen in Deutschland im Alter von 25 bis 44 Jahren keinen allgemeinen Schulabschluss. Viele Menschen mit Behinderung arbeiten zudem in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Der Verdienst in den Werkstätten ist geringe. Gerade mal 220 Euro durchschnittlich im Monat verdienen die Mitarbeitenden der Werkstätten. Hierbei sollten mehr Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden, aber auch das Arbeitsentgelt für die Menschen in den Werkstätten erhöht werden.