Alexander Schoch ruft zur 1. Mai Veranstaltung von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr in Freiburg auf dem Stühlinger Kirchplatz auf. Dieses Jahr heißt das Motto: „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit."
Es freut mich, dass in den letzten Wochen und Monaten im Landkreis Emmendingen und in ganz Südbaden tausende Menschen für Vielfalt, Demokratie und den Rechtsstaat auf die Straße gegangen sind.
Der Kreisverband der Grünen Emmendingen und ich als Wahlkreisabgeordneter haben dazu aufgerufen, ebenso wie die Gewerkschaften und viele andere Vereine und Organisationen aus der Zivilgesellschaft. Denn es wurde deutlich, die Demokratie dürfen wir nicht nur in den Parlamenten verteidigen, sondern wir müssen auch auf der Straße Haltung zeigen. Und Demokratie hört auch nicht vor dem Betrieb auf. Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte sowie Jugend- und Auszubildendenvertretungen genauso wie Schwerbehinderten-vertretungen sorgen in Unternehmen für Mitbestimmung und Gerechtigkeit. Gewerkschaften und Betriebs- und Personalräte zeigen Haltung im Betrieb. Sie treten ein für mehr Lohn, mehr Freizeit und mehr Sicherheit statt Ausbeutung, Entgrenzung, Angst oder Hass und Hetze.
Und Gewerkschaften kämpfen zusammen mit z.B. Fridays For Future und anderen Organisationen für eine dringend notwendige Mobilitätswende und eine nachhaltig und soziale Transformation der Wirtschaft.
Am Tag der Arbeit rufe ich daher auf: „Geht raus zum 1. Mai zur Kundgebung und beteiligt euch!“
Geht gemeinsam mit den Gewerkschaften auf die Straße – für Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit und ein demokratisches Europa. Denn neben der Mobilitätswende braucht es auch die Tarifwende: Die Europäische Union schreibt den Mitgliedsstaaten eine Zielmarke zur Tarifbindung von Beschäftigten vor. So sollen laut EU-Mindestlohnrichtlinie 80% aller Beschäftigten von einem Tarifvertrag erfasst sein. Deutschland liegt da noch weit darunter, damit sich dies ändert müssen wir gemeinsam für eine Tarifwende kämpfen.
Wir brauchen starke Gewerkschaften und ein starkes Europa, damit gute und faire Arbeitsbedingungen zur Selbstverständlichkeit werden und die Energiewende nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.
Kurze Historie: Der 1. Mai, der "Tag der Arbeit" ist ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Der 1. Mai hat seinen Ursprung eigentlich in Nordamerika. Dort war am ersten Mai früher der sogenannte "moving day", welcher der Stichtag war, an welchem die Arbeitsverhältnisse beendet wurden. Daraufhin fand 1886 ein großflächiger Generalstreik mit über 400.000 Demonstranten statt. Die Arbeiter forderten einen Acht-Stunden-Tag. In Chicago kam es am 3. und 4.Mai im Rahmen des Streiks zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Beim sogenannten "Haymarket Riot" sterben sowohl mehrere Demonstranten als auch Polizisten. Deshalb gilt dieser Tag bereits seit 1890 in Deutschland und Europa als "Kampftag der Arbeiterbewegung". Leider wurde dieser Tag auch politisch missbraucht, so benutzten 1933 die Nationalsozialisten den 1.Mai, um ihre Propaganda zu verbreiten. Jegliche Rechte der Gewerkschaften wurden bis 1934 nach und nach abgeschafft und dann der "Tag der Arbeit" zum "Tag des deutschen Volkes" umbenannt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der "Tag der Arbeit" durch den Alliierten Kontrollrat wieder als Feiertag eingeführt. Seit 2001 gibt es auch den Internationalen "EuroMayDay". Zentrales Anliegen ist es hier, auf Bedrohungen und Verschlechterungen der Lebensverhältnisse von Arbeitern, hinzuweisen.