Pressemitteilung Nr. 81/2022
Emmendingen, den 12.10. 2022
Auf Einladung von Alexander Schoch MdL besuchte Martin Grath, der Handwerkspolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion den Wahlkreis Emmendingen und die Gewerbe Akademie Freiburg. Grath war bereits am Sonntag angereist um den Alemannischen Brotmarkt in Endingen zu besuchen und zeigte sich sichtlich beeindruckt von der großartigen Werbung für das Bäckerhandwerk.
Martin Grath und Alexander Schoch trafen sich mit der Familie Jenne von der Biobäckerei Jenne GmbH aus Kiechlinsbergen zum Austausch. Die Themen, die bei einem kleinen Rundgang in den Produktionsstätten des Unternehmens angesprochen wurden, waren breit gefächert. Es ging dabei genauso um die hohen Rohstoff- und Energiekosten als auch um die Personalsituation im Handwerk und besonders bei den familiengeführten Bäckereien. Eine große Verunsicherung, wie es in Zukunft weitergehen kann, war deutlich zu spüren. Die Politiker hatten für die vorgetragenen Sorgen und Nöte großes Verständnis und versprachen, die Handwerksbetriebe auch weiterhin mit aller Kraft zu unterstützen und mit den zuständigen Ministerien, sei es auf Landes- oder Bundesebene über diese Themen zu diskutieren und nach besten Lösungen zu suchen.
Beim folgenden Handwerkergespräch in der Gewerbe Akademie Freiburg, nahmen neben Grath und Schoch auch Johannes Ullrich, der Präsident der Handwerkskammer Freiburg, Vizepräsident Christof Burger, Wolfram Seitz-Schüle und Dr. Handirk von Ungern-Sternberg von der Geschäftsleitung sowie Martin Schubnell, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Emmendingen und Bernd Lienhart, Obermeister der Bäckerinnung teil.
Es wurde über die aktuelle Situation des Handwerks in Baden-Württemberg und vor allem der Region Freiburg-Emmendingen gesprochen und man suchte nach gemeinsamen Lösungsmöglichkeiten.
Auch hier waren die hohen Energiepreise das entscheidende Thema und die Angst vor der Zukunft vieler Betriebe wurde angesprochen. Die Handwerkerschaft wünscht sich von der Politik klare Rahmenbedingungen als Leitplanken und finanzielle Unterstützung.
Die beiden Politiker verwiesen auf die Ergebnisse der von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommission, die der Bundesregierung ein zweistufiges Entlastungsverfahren vorgeschlagen hat.
Die erarbeiteten Vorschläge zur Gaspreisbremse und zur Entlastung von Bürgerinnen und Bürgern, Handwerk und Mittelstand müssen jetzt geprüft und auf den Weg gebracht werden. Es wird nun darauf ankommen, wie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln von 200 Milliarden die steigenden Energiekosten und die schwersten Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher und Unternehmen rasch und zielgerichtet abgefedert werden können.
In der Folge wurde auch darüber gesprochen, wie dem Fachkräftemangel entgegengewirkt, die Digitalisierung vorangerbracht und die Bürokratie nachhaltig abgebaut werden kann.
Martin Grath berichtete von der Zukunftsinitiative Handwerk 2025 mit der diese und weitere Themen angegangen werden sollen. Wie wichtig der Schulterschluss mit dem Handwerk ist, zeigt auch die Energiewende, die ohne das Handwerk nicht möglich ist. Sei es in der Bauwirtschaft, der Sanierung und Dämmung von Gebäuden, der Umsetzung der Solarpflicht, bei der Nahversorgung oder der Reparatur von Maschinen, Einrichtungen, Waren und Gütern.
Bäckermeister Martin Grath widmete sich bereits 1983 dem „Schnitzerbrot“ und stellte 1992 im elterlichen Betrieb auf biologische Produktion um. Auch heute übernimmt er oftmals die Sonntagsschicht und man sieht ihn regelmäßig mit seinem Backwarenstand auf dem Wochenmarkt. Er ist der erste Handwerkspolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion. Präsident Ullrich bedankte sich für das gute und konstruktive Gespräch und ergänzte, dass Grath fraktionsübergreifend der erste Handwerkspolitiker sei, der das Gespräch mit der Handwerkskammer Freiburg gesucht hätte.
Bei einer Führung durch die Werkstätten der Gewerbe Akademie konnten die Gäste noch das ein oder andere Wort mit den Auszubildenden wechseln, bevor der Besuchstag in Gutach-Bleibach seinen Abschluss fand. Architekt Klaus Wehrle führte die Besucher in den preisgekrönten Holzturm der St. Georgskirche in Bleibach und in den Gewölbekeller des ehemaligen Gasthofes Sonne, der zu einem Bürgertreff ausgebaut wurde und dessen Eröffnung noch im Oktober geplant ist. Wehrle wird für seine herausragende und vorbildliche Baukunst sehr geschätzt.