Letzte Woche waren die Abgeordneten des Umwelt-Ausschusses auf Informationsreise in Österreich und Slowenien. Das Gremium informierte sich vom 24. bis 28. Juni bei den österreichischen und slowenischen Ansprechpartnern insbesondere über die Themen Klimaziele, Naturschutz und Nationalparks. In Klagenfurth kamen die Abgeordneten am Dienstag zum Gespräch mit dem Landtagspräsidenten des Landtags Kärnten Ing. Reinhart Rohr und Frau Landesrätin Schaar zusammen. Nach einer Führung durch den Landtag gab es weitere Gespräche mit dem Ausschuss für Naturschutz, National- und Biosphärenparks sowie mit dem Ausschuss für Standort, Energie und Raumordnung des Landtags Kärnten. „Für uns Grüne war es bedauerlich, dass bei diesen politischen Gesprächen kein*e Vertreter*in der Kärtner Grünen dabei war, da diese bei der letzten Wahl nicht mehr im Landtag vertreten sind“, so Alexander Schoch.
Der Umwelt-Ausschuss fuhr nach dem Besuch des Kärntener Landtags zum Europaschutzgebiet Bleistätter Moor in Steinbach am Ossiacher See. Dort kamen die Abgeordneten mit der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBf AG), dem größten Flächeneigentümer in Österreich und Aktiengesellschaft der Republik Österreich und des zugehörigen Forstbetriebes Kärnten-Lungau zum Austausch zusammen. „Die Bundesforste verfolgen einen klaren Ansatz, der auf dem Prinzip „Schützen durch Nützen“ basiert. Waldbewirtschaftung wird hier als Beitrag zum Klimaschutz betrachtet und nicht als Hindernis“, so Alexander Schoch. Zu den Kernaufgaben der ÖBf AG gehören bspw. gesetzlich fixierten Aufgaben, wie u.a. die Waldbewirtschaftung, der Erhalt des Liegenschaftsvermögens, der besonderer Schutz von Gletscherflächen, Nationalparkflächen und strategischen Wasserreserven. „Auf circa 100 Hektar bietet dieses ‚Europaschutzgebiet‘ an der Tiebelmündung einen attraktiven Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Auf ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen sind Flachwasserbereiche und Feuchtgebiete entstanden, die die Wasserqualität des Ossiacher Sees verbessern“, berichtete der MdL Alexander Schoch. Auch gerade die Diskussion über die Hintergründe für die Gründung der Aktiengesellschaft Österreichische Bundesforste fand Schoch besonders interessant.
Am nächsten Tag ging es für den Ausschuss weiter nach Ljubljana in Slowenien. Die Abgeordneten trafen in der slowenischen Hauptstadt in der Deutschen Botschaft auf Botschafterin, Natalie Kauther. Anschließend tauschten die sich die Ausschuss-Mitglieder mit dem Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energie, Uroš Vajgl aus. Im Gespräch ging es um die slowenische Klimaziele und den Ausbau der Erneuerbare Energien und möglicher Konflikte mit dem Natur- und Artenschutz.
Nach dem Spaziergang zur Slowenischen Nationalversammlung gab es für die Abgeordneten eine Besprechung mit der Vorsitzenden des parlamentarischen Ausschusses für Infrastruktur, Umwelt und Raumordnung, Nataša Avšič Bogovič und weiteren Ausschussmitgliedern. Im Anschluss ging es zum Info Punkt „Mission 100“, das Projekt der Europäischen Kommission, an dem 100 Städte in Europa ausgewählt wurden, die Klimaziele zu erreichen, die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu erhalten und die Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Das Ziel ist hierbei bis 2030 klimaneutral zu werden. Ljubljana gehört ebenfalls zu den ausgewählten Städten. Dem Ausschuss wurden hier Beispiele der Umsetzung dieser Ziele in der Stadtgemeinde Ljubljana vorgestellt.
Der Donnerstag stand für die Abgeordneten ganz im Zeichen des Triglav Nationalsparks. Nach der Ankunft im Nationalpark und der Begrüßung des Direktors des Nationalparks Dr. Tit Potočnik wurden die Ausschussmitglieder durch das Informationszentrum Triglavska roža Bled geführt. Im Focus stand hier die Kurzvorstellung des Natur- und Kulturerbes des Nationalparks. Die Themen waren hierbei der Umgang mit geschützten Arten, Konflikte zwischen Wolf und Nutztierhaltung und die Auswirkungen des Klimawandels auf den Erhaltungszustand des Nationalparks. „Relevant war insbesondere die Diskussion zum Thema Wolf und Bär. Hier zeigte sich, dass wir doch die große Erfahrung, die Slowenien im Umgang mit dem Wolf hat, nutzen sollten für unsere Diskussionen vor Ort, da Slowenien eine weitaus größere Zahl an Wölfen hat wie Baden-Württemberg. Beeindruckend war auch die ebenfalls große Anzahl von ca. 1000 Bären, die bis heute aktuelle kaum Probleme bereiten", betonte Alexander Schoch.
Nach einem Bustransfer nach Ukanc, ging es weiter mit dem e-Boot über den Bohinjer See nach Ribčev Laz zum Triglav Nationalparks Bohinj. Dort traf der Ausschuss auf Frau Eva Štravs Podlogar, Direktorin der Tourismusföderungsagentur RAGOR. Bei dem Gespräch mit Frau Štravs Podlogar ging es um die Vorstellung der Zusammenarbeit mit dem Triglav Nationalpark, die Vorstellung von Entwicklungspläne und Aktivitäten im Bereich des nachhaltigen Tourismus. Am darauffolgenden Tag traten die Abgeordneten die Rückreise nach Stuttgart an.