Am 04.02. hatte ein breites Bündnis zur Demonstration für die Demokratie und gegen Rassismus und rechte Hetze aufgerufen.
Der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch nahm an der Demonstration teil und hatte die Gelegenheit, zu den ca. 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu sprechen.
Hier seine Rede:
"Jeder von uns trägt die Verantwortung, aktiv gegen Vorurteile und Ungerechtigkeit einzutreten! Aus der Geschichte lernen, heißt sich aktiv für Demokratie und Menschenrechte und gegen Vertreibung, Rassismus, Antisemitismus und Faschismus einzusetzen.
Umso beeindruckender finde ich es und es macht mich stolz, dass so viele Menschen in Deutschland, in unserer Region, von Lörrach, Freiburg über Lahr und Offenburg und heute hier in Emmendingen für Demokratie und Menschenrechte demonstrieren. Eine breite Basis der Zivilgesellschaft geht auf die Straße, egal ob es heißt „Wir sind die Brandmauer“, wie in Freiburg oder wie hier und heute: „Emmendingen steht auf!“
An dieser Stelle möchte ich allen Organisatoren, Unterstützerinnen, Helferinnen und Helfer, Sicherheitskräfte für ihr Engagement danken. Ohne sie wäre diese Veranstaltung nicht zustande gekommen!
Dieses breite Bündnis hat sich zusammengefunden, um zum Ausdruck zu bringen, dass das Zusammenleben in unseren Gemeinden und Städten im Landkreis geprägt ist von Vielfalt und Toleranz und Rechtspopulismus keinen Platz hat. Wir alle sind hier, um uns für eine inklusive Gesellschaft, die allen Raum gibt, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Behinderung oder anderen Merkmalen einzusetzen. Wir wollen ein diskriminierungsfreies und friedliches Miteinander in Freiheit aller Menschen! Die Menschen demonstrieren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für Solidarität.
Mir ist es aber auch wichtig, auf die ganz dringend überfällige Skandalisierung der rechtsextremen und rechtspopulistischen Kräfte hinzuweisen, die wir die ganze Zeit um uns herum erleben und wir haben den menschenverachtenden Parolen bisher nicht vehement genug widersprochen. Daher ist dieses heutige Zeichen aus der Zivilgesellschaft ein wichtiges Signal und klares Bekenntnis zu den freiheitlich-demokratischen Werten, zu unserem Rechtsstaat und zu unserer Verfassung. Und es ist ein Auftrag an die demokratischen Parteien, diese Verfassung so gut wie nur möglich zu schützen. Die Demonstrationen sollten uns aber auch ermutigen, Haltung im Alltag zu zeigen. Ob am Arbeitsplatz, im Verein, in der Schule oder beim Stammtisch – es gilt konsequent Hass und Hetze entgegen zu treten.
Wir weichen nicht, wir stellen uns jeder Diskussion und jeder Auseinandersetzung um unsere so wertvolle Demokratie zu verteidigen. Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen, heißt sich dafür einzusetzen, dass sich solche schrecklichen Ereignisse wie zwischen 1933 und 1945 nie mehr wiederholen. Wir stellen uns daher klar gegen menschenfeindliche Deportationspläne und stehen gemeinsam gegen die Spaltung unserer Gesellschaft. Das Erstarken der Rechten zeigt: nur mit einer antifaschistischen Grundhaltung können wir unsere demokratischen Werte und unser Grundgesetz verteidigen.
Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass nie wieder Menschen vertrieben werden, dass niemand mehr ausgegrenzt wird, dass Kriege aufhören und Unterdrückung beendet wird. Lasst uns eine Welt schaffen, in der Demokratie, Toleranz, Respekt und Mitgefühl gelebt werden und selbstverständlich sind.
Die Zeit für Mut und Widerstand ist jetzt!