In Deutschland leben rund 91.400 Menschen mit HIV. Dank Medikamenten haben die meisten von ihnen eine fast normale Lebenserwartung. Sie können in jedem Beruf arbeiten und ihre Freizeit gestalten wie andere auch. Wird HIV rechtzeitig festgestellt und behandelt, ist eine AIDS-Erkrankung vermeidbar und die Menschen können mit HIV gut und lange leben. HIV-positive Menschen mit medikamentöser Behandlung haben keine Einschränkungen im Alltag.
Der Welt-AIDS-Tag erinnert an die Menschen, die an den Folgen der Infektion gestorben sind und will Vorurteile und Stereotype abbauen und Wissen über HIV und Therapien verbreiten. Und er ruft dazu auf, weltweit Zugang für alle zu Prävention und Versorgung zu schaffen. Denn noch immer hat auf der ganzen Welt rund ein Drittel der ca. 37,7 Millionen Menschen mit HIV keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten, darunter viele Kinder. Weltweit starben rund 680.000 Menschen im Zusammenhang mit ihrer HIV-Infektion (Stand Ende 2020).
Im vergangenen Jahr haben sich in Deutschland 1.900 Menschen mit HIV laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) neu infiziert. Bei homosexuellen Männern sank die Zahl der Neuinfektionen seit 2007 zunächst deutlich und blieb in den vergangenen Jahren relativ stabil. In der Gruppe heterosexueller Menschen und bei Menschen, die intravenös Drogen konsumieren, zeigte sich nach den vorläufigen Schätzungen des RKI die Zahl der HIV-Neuinfektionen eher leicht ansteigend. Die Zahlen zeigen, dass eine umfangreiche Aufklärung über HIV und Therapien, Präventions- und Versorgungsangebote weiterhin unabdingbar sind. Den Kampf gegen die Infektionskrankheit gilt es fortwährend auszufechten.
(Bildnachweis: Burak Karademir)