Der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch und der Grünen-Kreisverband Emmendingen haben zum Neujahrsempfang ins Alte Rathaus eingeladen. Als Festrednerin kam Kultusministerin Theresa Schopper nach Südbaden, Musik machten Frank Goos und die Furchtlosen 7 ½.
„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“. Mit diesem Kierkegaard-Zitat leitete Alexander Schoch seine Rede zum neuen Jahr ein. Der Blick zurück ermögliche eine gute Perspektive auf Kommendes und die Chance, Misslungenes besser zu machen. Das gelte für ihn nicht nur im persönlichen, sondern auch im politischen Handeln: so würden zum Beispiel die Ergebnisse der Enquete-Kommission Krisenfeste Gesellschaft nun umgesetzt, die das politische Handeln während der Corona-Krise untersucht hat. Und auch der Blick weiter zurück in die Geschichte solle uns eine Lehre für die Zukunft sein, so der Abgeordnete weiter. Man dürfe nicht zulassen, dass die AfD dessen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verharmlose: „Nie wieder ist jetzt!“ warnte der Abgeordnete vor dem gesellschaftlichen Rechtsruck.
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Zuvor hatte Rüdiger Tonojan die über 70 Gäste im Bürgersaal begrüßt. Der vor wenigen Tagen zum Landtagskandidaten der Grünen gewählte Kreisvorstand wies auf die Gefahren hin, die von Social Media und für die Demokratie ausgehen: „Es wird viel über Fake News gesprochen die dort geteilt werden– eigentlich sind das aber Lügen.“ Er rief zur Wahl demokratischer Parteien bei der bevorstehenden Bundestagswahl auf.
Dort tritt Susanne Floss für die Grünen im Wahlkreis Emmendingen-Lahr an. Die Kandidatin griff die Sorge um demokratische Errungenschaften auf, die bei vielen ihrer Wahlkampfveranstaltungen an sie herangetragen werde. Diese würden jedoch leiser geäußert als populistische Schlagzeilen und finden zu wenig Gehör.
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Festrednerin Theresa Schopper konzentrierte sich auf ihr Hausthema Bildung. Die Landesministerin für Kultus, Jugend und Sport umriss die Herausforderungen vor denen sie mit Übernahme des Ministeriums 2021, mitten in der Coronakrise, stand. Es galt durch die Pandemie entstandene Lücken aufzuholen, neue Lehrkräfte zu gewinnen, mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen, die Unterrichtsversorgung zu verbessern und den Ganztagsausbau voran zu treiben.
Mit dem nun beschlossenen Bildungspaket adressiere die Landesregierung diese Probleme und konzentriere sich auf die Förderung von Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen Familien.
In der 9. Klasse beherrschten knapp 30% der Jugendlichen die Mindeststandards im Lesen, Leseverstehen und Rechtschreibung nicht, berichtete die Ministerin. Das sei in diesem Alter kaum noch aufzuholen. Daher werde nun signifikant in die Sprachförderung in KiTa und Grundschule investiert. „Wir wollen, dass Kinder mit schlechten Startchancen nicht nur die Rücklichter des Bildungszuges sehen. Wir wollen, dass sie von Anfang an mit im Zug sitzen.“, so Theresa Schopper.
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Abgerundet wurde der Neujahrsempfang von den Furchtlosen 7 ½ und Frank Goos. Die inklusive Band sorgte zwischen den Ansprachen für musikalische Unterhaltung und einen gelungenen Abschluss: auf Vorschlag eines Bandmitglieds stimmten die Gäste gemeinsam das Badnerlied an.