Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hat am 22.11.2024 in Stuttgart bekannt gegeben, dass Baden-Württemberg in den Jahren 2025 und 2026 die Arbeit von sechs kommunalen Gestaltungsbeiräten fördert. Finanzielle Unterstützung zur Einrichtung, Verstetigung und Umstrukturierung eines Gestaltungsbeirats in Höhe von insgesamt 60.000 Euro erhalten die Gemeinde Riegel am Kaiserstuhl sowie die Städte Albstadt und Friedrichshafen. Darüber hinaus unterstützt das Land die Öffentlichkeitsarbeit zu den Gestaltungsbeiräten in Göppingen, Konstanz und Ludwigsburg mit weiteren 22.000 Euro. Insgesamt stellt Baden-Württemberg damit Fördermittel in Höhe von rund 82.000 Euro bereit.
Der Landtagsabgeordnete MdL Schoch zeigt sich erfreut über die Förderung für Riegel am Kaiserstuhl und hebt die wichtige Rolle der Gestaltungsbeiräte hervor: „Gestaltungsbeiräte bereichern die lokale Baukultur erheblich. Als beratende Expertengremien liefern sie Verwaltung, Politik und Vorhabenträgern wertvolle Impulse und fördern den frühzeitigen Dialog. Dadurch entstehen optimale städtebauliche und architektonische Lösungen. Zudem können Planungs- und Genehmigungsverfahren häufig beschleunigt werden – ein entscheidender Beitrag zum Bürokratieabbau, der allen Beteiligten zugutekommt.“
Rund 1,12 Millionen Euro seit 2015
Das Land Baden-Württemberg unterstützt Städte und Gemeinden, die sich dazu ent-schieden haben, einen Gestaltungsbeirat neu einzurichten, bestehende Beiräte neu aus-zurichten oder deren Arbeit durch gezielte Öffentlichkeitsmaßnahmen zu stärken. Seit Beginn des Förderprogramms im Jahr 2015, welches bundesweit einzigartig ist, wurden insgesamt 43 Kommunen mit rund 1,12 Millionen Euro unterstützt. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg lobt die Förderung jährlich neu aus, um weitere Kommunen, kommunale Planungs- oder Verwaltungsverbände bei der Einrichtung eines Gestaltungsbeirats zu unterstützen. Aktuell gibt es 53 kommunale Ge-staltungsbeiräte im Land.
Hintergrund: Gestaltungsbeirat
Ein Gestaltungsbeirat ist ein unabhängig beratendes Sachverständigengremium mit Mitgliedern unter-schiedlicher bau- und planungsverbundener Disziplinen. Die Expertinnen und Experten beraten vor Ort über städtebaulich und bau- oder lokalgeschichtlich bedeutende Bauvorhaben. In der Regel werden sie in einem frühen Stadium, in der sogenannten „Phase 0“, einbezogen. Die Beratungsfelder sind weit gefasst: Sie reichen von privaten oder öffentlichen Bauvorhaben über städtebauliche Maßnahmen bis hin zu Ge-staltungssatzungen. Dabei tragen sie dafür Sorge, dass alle Aspekte und Interessen des Planens und Bau-ens berücksichtigt und im Sinne einer guten Baukultur untereinander abgestimmt werden. Über die Arbeit des Beirats soll die Öffentlichkeit laufend informiert werden. Die verschiedenen Interessen von Öffentlichkeit, Verwaltung, Politik und Bauherrschaft sollen so ausgeglichen und die lokale Baukultur gefördert werden.