Frühlingshafte Temperaturen bringen viele Kröten, Frösche und Molche dazu, zu ihren Laichplätzen zu wandern. Wenn ihr Weg über Straßen führt, sind sie in großer Gefahr.
Wegen der bevorstehenden Amphibienwanderungen bittet der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch auch dieses Jahr um besonders umsichtige Fahrweise und dankt den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen, die auch im Landkreis Emmendingen den wandernden Amphibien zur Seite stehen.
Auf dem Weg zu ihren Laichgebieten müssen die Tiere oftmals viel befahrene Straßen überqueren. An Straßenabschnitten, an denen es keine fest installierten Durchlässe und Leiteinrichtungen für Amphibien und andere Kleintiere gibt, sind viele Helferinnen und Helfer im Einsatz, damit die wandernden Amphibien sicher die andere Straßenseite und das Laichgewässer erreichen.
Vor Beginn der Aktionen müssen mobile Fangzäune aufgestellt und Eimer eingegraben werden. Die Tiere laufen an den Zäunen entlang, fallen in die Eimer und werden dann sicher auf die andere Straßenseite getragen. Von diesen Schutzmaßnahmen profitieren unzählige Frösche, Kröten und Molche. Auf Grundlage der gewonnenen Daten der vergangenen Jahre wurde eine Liste mit allen gemeldeten Amphibienwanderstrecken im Land (PDF) aufgesetzt.
„Fahren Sie im Bereich der Amphibienwanderstrecken vorsichtig und mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit, um zum Schutz der zahlreichen Helferinnen und Helfer sowie der wandernden Amphibien beizutragen, insbesondere bei Dunkelheit und regnerischem Wetter.”, appellierte der Abgeordnete.
Wenn sich in einer Kommune ein Amphibienwanderabschnitt an einem kommunalen Verkehrsweg befindet, bietet das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG)die Möglichkeit, den Bau von Amphibienschutzanlagen zu fördern. „Nutzen Sie diese Fördermöglichkeit”, erklärte Schoch. Um der Zerschneidung von Lebensräumen der Tiere entgegenzuwirken, hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg das „Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen“ in enger Zusammenarbeit mit den Ministerien für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg entwickelt. Es setzt sich aus den Projektbausteinen „Konfliktstellen auf Grundlage der Fachpläne des Landes“, „Amphibienwanderstrecken an Straßen“ und „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ zusammen. Der Baustein „Amphibienwanderstrecken an Straßen" wurde in Zusammenarbeit mit dem NABU Baden-Württemberg erstellt.
Im Zuge dieses Projektes lieferten die baden-württembergischen Naturschutzverbände, die Regierungspräsidien sowie die Stadt- und Landkreise wertvolle Daten zu bekannten Amphibienwanderstrecken. Für jeden Projektbaustein wurden Prioritätenlisten der wichtigsten Wiedervernetzungsabschnitte erarbeitet. Die priorisierten Konfliktstellen werden nun sukzessive durch den Bau von Querungshilfen, insbesondere Grünbrücken und Amphibienschutzanlagen, entschärft