PRESSEMITTEILUNG Nr. 29/2022
Emmendingen, den 29.04.2022
Alexander Schoch sieht Kreiskrankenhaus eine positive Entwicklung der Geburtshilfe im Kreiskrankenhaus Emmendingen
Zum jährlichen Hebammentag am 5. Mai wird weltweit an den Wert der Hebammenarbeit erinnert. „Ihr Einsatz rund um Schwangerschaft und Geburt ist unverzichtbar für Frauen und Familien.“, sagt der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch. „Um diese Betreuung zu erhalten, müssen Hebammen ihren Beruf unter guten und fairen Bedingungen ausüben können.“ Um das zu gewährleisten, sind aus seiner Sicht Investitionen in angemessene Löhne, höhere Stellenschlüssel in Kliniken und eine zukunftsorientierte, akademische Ausbildung nötig.
Um zu erfahren, wie es um die Situation der Hebammen und die Geburtshilfe im Landkreis Emmendingen bestellt ist, hatte sich der Abgeordnete an die Landkreisverwaltung gewandt. Dabei erkundigte er sich nach der personellen Ausstattung des Kreiskrankenhauses und Zahlen zu den Geburten. Schoch freut sich, dass die Geburtszahlen über die letzten Jahre hinweg tendenziell zunehmen. Mit Blick auf den ebenfalls zunehmenden Anteil der Kaiserschnittgeburten äußert er jedoch auch Besorgnis. In Emmendingen finden mit 29,3% mehr Geburten auf diesem Wege statt, als im Landesschnitt. „Im Austausch mit dem Kreiskrankenhaus haben ich den positiven Eindruck gewonnen, dass man sich dort sehr um die Beratung der Schwangeren bemüht und mit entsprechenden Fortbildungen noch weiter verbessern will.“ Die wirksamste Maßnahme sieht die Klinik in der lückenlosen Betreuung der Gebärenden durch Hebammen, weshalb das Team der aktuell 21 meist in Teilzeit tätigen Hebammen verstärkt werden soll.
Die für junge Familien so wichtige Betreuung im Wochenbett wird im Landkreis von 39 freiberuflich tätigen Hebammen und Entbindungspflegern angeboten, meist zusätzlich zu einer festen Anstellung. Das scheint jedoch nicht auszureichen, so Alexander Schoch: „Im Gespräch mit jungen Müttern und Hebammen hört man leider immer wieder, dass die Suche nach Nachsorgehebamme nicht erfolgreich war. Daher sollten Schwangere sich möglichst früh um Betreuung bemühen.“
Wichtig sei aber auch die Attraktivität und die Bezahlung in diesem Beruf deutlich zu verbessern. Um die Versorgung mit Hebammen langfristig sicherzustellen, braucht es ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die bereits beschlossene Akademisierung des Hebammenberufes. Aktuell stehen jedoch noch nicht genügend Studienplätze zur Verfügung. Außerdem ist wichtig für Alexander Schoch: „Die Akademisierung darf sich auf keinen Fall nachteilig für die Hebammen auswirken, die nach dem klassischen Modell an Berufsfachschulen ausgebildet wurden und teilweise noch bis 2027 werden. Diese stellen auf nicht absehbare Zeit die große Mehrheit der aktiv tätigen Hebammen dar. Um auch ihnen berufliche Perspektiven zu bieten, muss ihre Qualifikation durch eine faire Übergangslösung anerkannt und mit akademisch ausgebildeten Hebammen gleichgestellt werden.“
Am Tag der Hebammen möchte Alexander Schoch deren Bedeutung besonders hervorheben: Frauen, die während der Geburt konsequent von einer Hebamme betreut werden, erleben weniger Komplikationen und seltener einen ungeplanten Kaiserschnitt. Das ist jedoch nur möglich, wenn eine Hebamme sich voll und ganz auf jeweils eine Geburt konzentrieren kann. Daher fordert der Abgeordnete: „Um allen Gebärenden eine solche Versorgung unter der Geburt zu ermöglichen, müssen wir uns weiter für eine gute Arbeitssituation der Hebammen bemühen und die Attraktivität dieses besonderen Berufes weiter steigern.“