Von Sonntag bis Montag war MdL Alexander Schoch mit einer Delegation aus Vertreter*innen der jüdischen Gemeinde Emmendingen, der Stadt Emmendingen, der israelischen Gemeinde Baden und Schüler*innen vom Goethe Gymnasium im südfranzösischen Gurs und Pau. Dort gedachten die Teilnehmer der Deportation der Jüdinnen und Juden an der Gedenkstätte in Gurs vor 83 Jahren. Polizei und Gestapo verschleppten am Morgen des 22. Oktobers 1940 tausende Jüdinnen und Juden in Baden, der Pfalz und dem Saarland ins Camp de Gurs am Fuße der Pyrenäen.
Im Internierungslager herrschten katastrophale Zustände, so dass die Menschen das Lager als die „Vorhölle von Auschwitz“ bezeichneten. Viele von ihnen starben in Gurs und auch später in den KZ’s der damals besetzten polnischen Gebieten. 66 Bürgerinnen und Bürger wurden ebenfalls aus Emmendingen deportiert. Von ihnen schaffte es nur einer zurück, Rolf Weinstock, der in den 50iger Jahren aufgrund der Spätfolgen der erlittenen Verletzungen verfrüht verstarb.
Oberbürgermeister Schlatterer leitete die Delegation aus dem Saarland, der Pfalz und aus Baden. Die inhaltliche Ausgestaltung der Gedenkfeier übernahm dieses Jahr die Stadt Emmendingen. Die Veranstaltung wird jedes Jahr mit der Arbeitsgemeinschaft der Städte, aus denen die Menschen 1940 nach Gurs deportiert wurden mit dem Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden organisiert. Der Krieg im Nahen Osten war ebenfalls das führende Thema auf der Delegationsreise. Alle Teilnehmenden wünschten sich ein Ende der Angriffe der Hamas-Terrororganisation und Frieden im Nahen Osten.
Kultusstaatssekretärin Sandra Boser enthüllte zum Abschluss auf dem Friedhof der Stadt Pau ein Denkmal zur Erinnerung an die südwestdeutschen, nach Frankreich deportierten Opfer des Nationalsozialismus. Mit dieser Gedenkveranstaltung wurde nicht nur der Toten gedacht, sondern auch ein Zeichen für Gegenwart und Zukunft gesetzt, so der Abgeordnete Alexander Schoch.
(Fotos: Stadt Emmendingen)