Tausende Kinder und Jugendliche müssen weltweit als Soldatinnen und Soldaten in bewaffneten Konflikten kämpfen. Um auf das Schicksal von Kindersoldatinnen und -soldaten aufmerksam zu machen, haben internationale Nichtregierungsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch und terre des hommes 2002 den Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten ins Leben gerufen. Der Red Hand Day (dt. "Tag der roten Hand") wird seither jedes Jahr am 12. Februar begangen. In mehr als 50 Ländern werden an diesem Tag Abdrücke von roten Händen gesammelt, um diese an Abgeordnete in den jeweiligen Parlamenten zu übergeben. Auch in Deutschland übergaben in den vergangenen Jahren Jugendliche Tausende Handabdrücke an Bundestags- und Landtagsabgeordnete – auch als Zeichen ihres Protests gegen Waffenexporte in Krisenregionen.
Kindersoldaten nennt man Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die in Kriegen und Aufständen kämpfen. Ihr Einsatz ist völkerrechtlich verboten. Dennoch sind Schätzungen zufolge weltweit bis zu 250.000 Minderjährige als Soldatinnen und Soldaten oder Helferinnen und Helfer an bewaffneten Konflikten beteiligt. Beweise dafür gibt es jedoch nur in weit weniger Fällen. Die Vereinten Nationen veröffentlichen jährlich einen Bericht über Kinder in Konflikten, in dem auch Zahlen für nachweislich rekrutierte Kinder genannt werden. Demnach wurden im Jahr 2019 über 7.700 Jungen und Mädchen als Soldatinnen und Soldaten missbraucht. Laut dem UN-Report 2021 nachweislich in der Demokratischen Republik Kongo, in Syrien, Somalia und Mali eingesetzt. Auch in Afghanistan, Jemen, Kolumbien, Myanmar, Sudan, Südsudan oder in der Zentralafrikanische Republik wurden Minderjährige rekrutiert.
Für den Landtagsabgeordneten Alexander Schoch ist es eine schreckliche Verletzung der Kinderrechte, Kinder zum Kämpfen zu zwingen und muss unbedingt gestoppt werden. Auch in der Ukraine militarisierte der Krieg das ganze Land und auch die Kinder.
Gerade in den Separatistengebieten der Ost-Ukraine wurden Kinder und Jugendliche zu Kampfeinsätzen an die Front geschickt. Das belegen Recherchen von Frontal21. Die russische Jugend-Armee „Junarmija“ ist extrem regimetreu und höchst umstritten. Sie präsentierte sich schon mehrfach bei großen Paraden. Präsident Wladimir Putin besucht seine Jugendarmee regelmäßig. Kinder und Jugendliche werden in der jungen Armee zu Patriotinnen und Patrioten und für den Kriegseinsatz erzogen. Die Russische Jugendarmee „Junarmija“ ist auf eine Million Mitglieder angewachsen.
Außerdem müssen die finanziellen Mittel für die Präventions- und Reintegrationsprogramme ehemaliger Kindersoldat*innen deutlich erhöht werden. "Hier ist auch die Bundesregierung gefordert, denn viele dieser Kinder haben mit deutschen Kleinwaffen gekämpft. Sie haben Schlimmes erlebt, sie brauchen psychosoziale Unterstützung und Bildung, um wieder in ein geordnetes Leben zurückkehren zu können", so Alexander Schoch.
https://www.unicef.de/mitmachen/youth/good-action/red-hand-day
Gesetzlicher Hintergrund:
Das humanitäre Völkerrecht ächtet den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten. 1977 legten zwei Zusatzprotokolle der Genfer Konventionen fest, dass der Einsatz von Kindern unter 15 Jahren für den Armeedienst als Kriegsverbrechen eingestuft wird. Kinder und Jugendliche zu militärischen Diensten heranzuziehen, verstößt auch gegen die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Ein Zusatzprotokoll, das am 12. Februar 2002 in Kraft trat, untersagt den Vertragsstaaten, Menschen unter 18 Jahren zwangsweise zu ihren Streitkräften einzuziehen und in kriegerische Auseinandersetzungen zu verwickeln. 170 Staaten haben das Zusatzprotokoll ratifiziert – darunter auch Deutschland. 2007 verpflichteten sich zudem 58 Staaten – darunter alle EU-Mitgliedstaaten – in den Pariser Prinzipien, stärker gegen den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten vorzugehen.