Pressemitteilung Nr. 14/2023
Emmendingen, den 14.03.2023
Wie steht es um den Radverkehr im Landkreis Emmendingen?
Kleine Anfrage von Alexander Schoch MdL an die Landesregierung
Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat 2016 die RadSTRATEGIE verabschiedet, mit der die Radverkehrsförderung neu aufgestellt und bis 2025 geplant wurde. Der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch wollte von der Landesregierung wissen, wie sich die Strategie bisher im Landkreis Emmendingen ausgewirkt hat. In einer Kleinen Anfrage erkundigte er sich nach dem Anteil des Radverkehrs, dem Stand des Ausbaus der Radwege, der Höhe der in den Radverkehr geflossenen Fördermittel und anstehenden Projekten.
Das Ziel der Landesregierung den Radverkehrsanteil bis 2030 auf 20% anzuheben ist im Landkreis Emmendingen laut der Antwort der Landesregierung noch ein Stück entfernt: 2017 lag er bei 8%. Aus weiteren Jahren liegen bisher keine Zahlen vor, so das Landesverkehrsministerium. Das Ziel sei allerdings landesweit zu verstehen, so dass es auch erreicht werde, wenn der voraussichtlich höhere Anteil in städtischen Regionen wie Freiburg mit dem der ländlichen Gebieten verrechnet würde.
Mehr Radverkehr braucht gute Radwege. Um das landesweit mit einheitlichem Sicherheitsstandart zu erreichen, wurde 2016 auch das RadNETZ BW definiert: es soll alle Ober- und Mittelzentren im Land auf möglichst direkten Wegen verbinden. Dazu gehören im Landkreis die Streckenteile der Wege von Lahr kommend über Emmendingen und aus dem Elztal jeweils über Denzlingen nach Freiburg. Hier wurden seit 2016 einige Streckenabschnitte erweitert, saniert oder ausgebaut. Dazu gehören bspw. die Sanierung des Radweges zwischen Kenzingen-Stadt und Hecklingen oder der Neubau der Radbrücke bei Waldkirch-Buchholz. Fünf Maßnahmen befinden sich in der Planung, dazu gehört das nächste Teilstück der Radwegverbindung zwischen Elzach und Haslach im Kinzigtal, wo zwischenPelzmühle und Heidburg weiter gebaut wird.
Alexander Schoch sieht hier noch Bedarf im Landkreis. „Die Strecke zwischen Denzlingen und Freiamt sollte meiner Ansicht nach auf lange Sicht ins RadNETZ aufgenommen werden.“, so der Angeordnete. Das sei, so das Antwortschreiben, aber nicht geplant: „Eine Erweiterung des RadNETZ ist [über die 2016 definierte Linienführung] hinaus nicht vorgesehen. Dies gilt auch für die Verbindung zwischen Denzlingen, Freiamt und Schweighausen. Alle verfügbaren Ressourcen werden benötigt, um entsprechend der Landesziele zunächst gemeinsam mit den Kommunen das bestehende Netz bis zum Jahr 2030 durchgängig sicher und attraktiv auszubauen.“
Alexander Schoch sieht eine positive Entwicklung, aber auch noch viel Luft nach oben: „Der Ausbau der Radinfrastruktur im Landkreis Emmendingen muss kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut werden. Insbesondere neuralgischen Punkte wie Engstelle des Radweges entlang der L110 an der Elzbrücke zwischen Denzlingen und Sexau, wo keine zwei Radfahrer aneinander vorbeikommen, sollten hier noch einmal in den Blick genommen werden, auch wenn das mit verhältnismäßig großem Aufwand verbunden wäre.“ Genauso kritisch sieht er die Situation der Radfahrer auf Autobahnbrücke zwischen Kenzingen und Forchheim entlang der L 105. „Ich werde mich weiter für Lösungen einsetzen, denn ich wünsche mir für Pendlerinnen und Pendler und besonders für Schülerinnen und Schüler hier mehr Sicherheit.“
Zu den RadNETZ-Wegen kommt die kommunale Radinfrastruktur. Deren Ausbau, Sanierung oder Neubau wurde vom Land seit 2016 im Landkreis Emmendingen mit insgesamt ca. 938.500€ für zehn Projekte bezuschusst. Dazu kommen 100.725€, die in Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs geflossen sind. Mit den schon abgeschlossenen und bereits laufenden bzw. noch geplanten Maßnahmen, den kommenden Radschnellweg eingeschlossen, ist Alexander Schoch zuversichtlich, dass sich der Anteil des Radverkehrs im Landkreis noch weiter zunehmen wird.
Die Kleine Anfrage (Drucksache 17/3857) kann hier vollständig abgerufen werden.