Am 27. Januar 1945 befreite die damalige Sowjetunion das Konzentrationslager in Ausschwitz Polen. Im Zeitraum von März 1942 bis November 1944 wurden mehr als eine Million Menschen allein nur in Ausschwitz ermordet. Nachdem Heinrich Himmler im Sommer 1942 den weiteren Ausbau von Auschwitz befohlen hatte, wurde ab 1943 der Massenmord an Juden, aber auch an Sinti und Roma nahezu "industriell" durchgeführt. Direkt bei Ankunft im Lager wurden Alte, Kranke, erschöpft Wirkende, schwangere Frauen und Mütter mit Kindern in die Gaskammern gesendet. Im September 1941 wurde in Auschwitz auch erstmals das Giftgas Zyklon B eingesetzt. Juden, die arbeiten konnten, mussten Zwangsarbeit leisten. Für sie bestand ebenfalls die Gefahr den Seuchen, dem Hunger, der Folter oder den regelmäßigen Selektionen zum Opfer zu fallen und vergast zu werden. Nach der Befreiung von Ausschwitz hat man das Morden nicht etwa gestoppt. Es ging weiter in Belsen, in Buchenwald und anderswo bis zum endgültigen Zusammenbruch des Nationalsozialismus.
Mit dem Vorrücken der Ostfront, wurden die Vernichtungslager von den Nationalsozialisten weitgehend zerstört, um keine Spuren des industriellen Völkermords zu hinterlassen. Die letzten KZ-Insassen wurden auf "Todesmärschen" in den Westen gezwungen. Dabei kamen ungezählte Häftlinge vor Erschöpfung um oder wurden von der SS erschossen. Das letzte Krematorium wurde in der Nacht zum 26. Januar 1945 gesprengt, einen Tag bevor die Rote Armee den Lagerkomplex Auschwitz erreichte und am 27. Januar etwa 7000 Überlebende befreite, darunter rund 500 Kinder.
Der 27. Januar soll in Erinnerung bleiben, um den Millionen von Opfern zu gedenken, zu allererst den Juden, den Sinti und Roma, den Homosexuellen, den Behinderten, den Kriegsgefangenen, den Menschen, deren Leben die Nazis sich angemaßt hatten, für „lebensunwert“ zu erklären. Man hört die Zahlen der Opfer, kann sie aber schier nicht begreifen. Auch im hier und jetzt gibt es Antisemitismus, Diskriminierung, Rassismus und Extremismus in verschiedenen Formen. Diesem Hass und dieser Hetze müssen wir uns mit aller Kraft entgegenstellen, um zu verhindern, dass Geschichte sich wiederholt.
Weitere Informationsangebote zur Deportation der jüdischen Bevölkerung speziell aus Südwestdeutschland in das südfranzösische Lager Gurs sind jetzt auf der zentralen Website www.gurs.education gebündelt. Die Seite wird am 27. Januar 2023, dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, freigeschaltet. Dort sind die Informationsangebote des Landesarchivs Baden-Württemberg, des baden-württembergischen Kultusministeriums, der Landeszentralen für politische Bildung in Mainz und Saarbrücken, des Bezirksverbands Pfalz sowie der Stadtverwaltung Karlsruhe vernetzt. Ein weiterer Link führt auch zur Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ in Berlin, das mit finanzieller Unterstützung der südwestdeutschen Länder eine Ausstellung zum Thema Gurs erarbeitet hat. Darüber hinaus steht dort auch der neue Dokumentarfilm „DAS ELEND VERGESSEN – Künstler hinter Stacheldraht in Gurs“ zum Abruf bereit.