Vom 17. bis 23. Juni 2024 findet die Aktionswoche gegen Einsamkeit statt. Die Zahl der sich einsam fühlenden Menschen hat über die letzten Jahre in Deutschland deutlich zugenommen. Das ist alarmierend und naheliegend zugleich. „Die Woche gegen Einsamkeit richtet sich an alle Menschen, unabhängig von Alter oder Lebenssituation, und zielt darauf ab, das Bewusstsein für die zunehmende Problematik der Einsamkeit zu schärfen und Lösungen zu fördern, um die soziale Isolation zu bekämpfen", so MdL Alexander Schoch.
In verschiedenen Studien wurde dieses Thema untersucht und die gesellschaftliche Brisanz herausgearbeitet. So zeigt eine aktuelle Studie des Progessiven Zentrums im Auftrag des Bundesfamilienministeriums auf, dass Einsamkeit unter Jugendlichen in Zusammenhang mit Zustimmung zu Verschwörungstheorien, autoritären Haltungen und Billigung politischer Gewalt steht. „Einsamkeit ist kein individuelles Problem der Betroffenen, sondern eines der Gesellschaft als Ganzes und ihrer politischen Verfasstheit", so der Abgeordnete weiter.
Für den Landessozialminister Manne Lucha ist klar, die Gesellschaft muss sich diesem Thema stellen. Er erklärt hierzu: „Einsamkeit ist ein Gefühl, das Menschen in allen Altersgruppen betrifft. Wir möchten das Bewusstsein für dieses wichtige Thema schärfen und zeigen, dass wir alle gemeinsam gegen Isolation vorgehen können.“
Auch in diesem Jahr nutzt das Bundesfamilienministerium die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit", um die Öffentlichkeit, Betroffene und Angehörige für das Thema Einsamkeit zu sensibilisieren und auf die vielfältigen Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen. Vom 17. bis 23. Juni können sich bundesweit Projekte, Initiativen und Organisationen beteiligen, die das Miteinander fördern. In diesem Jahr sind Projekte aufgerufen, auf eine Tasse Kaffee in der Nachbarschaft einzuladen und so auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Gesucht wird die längste Kaffeetafel in der Nachbarschaft. Bundesweit tragen viele Projekte und Angebote dazu bei, das Bewusstsein für Einsamkeit zu schärfen.
Die Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit wurde Ende 2023 beschlossen. Die darin enthaltenden 111 Maßnahmen zahlen auf fünf Ziele ein: Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Wissen stärken, Praxis stärken, bereichsübergreifend agieren und Menschen unterstützen, Angebote ausbauen. Das Bundesfamilienministerium will das Thema damit strategisch angehen. Denn Einsamkeit schadet den Betroffenen und ihrem Umfeld, und auch unserer Demokratie.
Dr. Karlheinz Ruckriegel, Experte für positive Psychologie, betont: „Einsamkeit kann schwere gesundheitliche Folgen haben und betrifft Menschen in allen Lebensphasen. Es ist wichtig, dass wir die gesellschaftliche Bedeutung von sozialen Kontakten anerkennen und fördern.“
„Wir sollten aktiv an der Woche gegen Einsamkeit teilnehmen und so ein Zeichen für mehr Zusammenhalt und Solidarität setzen. Denn gegen Einsamkeit können wir nur gemeinsam etwas erreichen, unterstreicht Alexander Schoch.