Schoch: „Der Weltverbrauchertag am 15. März ist ein guter Anlass, um Missstände, mit denen Verbraucherinnen und Verbraucher tagtäglich zu kämpfen haben, in den Fokus zu rücken.“
Am 15. März 2020 erinnert die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg erneut die Politik daran, dass sie die Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor den dubiosen Machenschaften von Betrügern schützen muss. Mit Gesetzen und verbindlichen Regelungen, die nah am Alltag der Betroffenen sind, kann finanzielle Schäden vorgebeugt werden.
Der Weltverbrauchertag ist ein Aktionstag der internationalen Verbraucherorganisation Consumers International, an dem auf die Belange von Verbraucherinnen und Verbrauchern öffentlich aufmerksam gemacht wird. Er wird seit dem Jahr 1983 jährlich am 15. März begangen. Der Weltverbrauchertag geht zurück auf den US-Präsidenten John F. Kennedy, der am 15. März 1962 vor dem Kongress der Vereinigten Staaten drei grundlegende Verbraucherrechte forderte:
- das Recht, vor betrügerischer oder irreführender Werbung und Kennzeichnung geschützt zu werden,
- das Recht, vor gefährlichen oder unwirksamen Medikamenten geschützt zu werden,
- das Recht, aus einer Vielfalt von Produkten mit marktgerechten Preisen auszuwählen.
In jedem Jahr suchen sich die deutschen Verbraucherzentralen ein Schwerpunktthema. Auswahlkriterium sind die Probleme, mit denen die Verbraucherinnen und Verbraucher in die bundesweiten Beratungsstellen kommen.
In diesem Jahr lautet das Motto: „Kostenfallen durch ungewollte oder aufgedrängt Verträge“! Hierzu sind beispielhaft folgende Kostenfallen zu nennen:
Kostenfalle: Online-Einkauf
Vom Vertragsschluss bis zur Bezahlung – beim Online-Shopping lauern zahlreiche Kostenfallen. Ein verspäteter Widerruf oder die Nichtzahlung von scheinbar mangelhafter Ware kann dazu führen, dass Käuferinnen und Käufern ein Schaden entsteht. Wer gut informiert ist, erkennt diese Kostenfallen und kauft auch im Internet sicher ein.
Kostenfalle: Vergleichs- und Vermittlungsportale
Wer eine Reise buchen, einen günstigen Stromtarif finden oder einen neuen E-Book-Reader kaufen will, nutzt häufig Vergleichs- und Vermittlungsportale im Internet. Sie bieten schnell eine Übersicht über verschiedene Angebote. Oft lässt sich auch gleich die Reise buchen oder ein neuer Tarif auswählen. Doch es ist nicht immer leicht, die Geschäftsmodelle der Plattformen und das Zusammenspiel verschiedener Vertragspartner zu verstehen. Die Frage „Bekomme ich wirklich das Beste für mein Geld?“ steht bei vielen im Raum.
Kostenfalle: Fake-Shops
Online-Shoppen ist gerade in der Pandemie immer beliebter geworden. Das machen sich auch Betrüger zunutze, die mit gefälschten Internet-Verkaufsplattformen, Kasse machen wollen. Fake-Shops sind oft schwer zu erkennen. Teilweise sind sie Kopien real existierender Websites. Sie wirken auf den ersten Blick seriös und echt. Ist das Geld aber erst einmal bezahlt, kommt entweder minderwertige Ware oder gar nichts an.
Kostenfalle: App-Käufe
Viele Apps sind kostenfrei. Doch Premium-Funktionen, Spielfortschritt, Werbefreiheit
oder weitere interessante Inhalte kosten Geld. Das steuern die App-Betreiber über die In-App-Käufe. In Online-Spielen wird dabei oft mit virtueller Währung bezahlt, die sich allerdings ganz genau in Euro und Cent umrechnen lässt. Oft reicht ein Klick, um einen Zahlungsvorgang auszulösen. Der Betrag steht dann auf der Kreditkartenabrechnung.
Kostenfalle: Inkasso
Zahlungsaufforderungen von Inkasso-Unternehmen führen meist dazu, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichert und unter Druck gesetzt fühlen. Häufig drohen die Unternehmen mit erheblichen Kosten für Gerichtsverfahren, mit Lohn- und Gehaltspfändung oder Zwangsvollstreckung. Diese Drohkulisse ist meist der Grund dafür, dass die Empfängerinnen und Empfänger die genannte Forderung schnell und ungeprüft zahlen.
Seit 1999 organisiert zudem der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss um den 15. März eines jeden Jahres herum den Europäischen Verbrauchertag.