Nach genau fünf Jahren Bauzeit ist der Brandbergtunnel an der B 294 im Landkreis Emmendingen für den Verkehr freigegeben worden. Damit ist der zweite Abschnitt der Ortsumfahrung Winden im Elztal eröffnet und das Großprojekt „Ortsumfahrung Winden“ erfolgreich abgeschlossen.
Zur feierlichen Verkehrsfreigabe kamen der Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Hartmut Höppner, Landesverkehrsminister Winfried Hermann und der Freiburger Regierungsvizepräsident Klemens Ficht. Die Patenschaft für den Tunnel übernahm Marita Schmieder als Vorsitzende der örtlichen Bürgerinitiative und ehemalige Gemeinderätin.
Staatssekretär Höppner betonte: „Dies ist ein guter Tag für die Gemeinde Winden und die gesamte Region. Knapp vier Jahre nach dem ersten Bauabschnitt wird mit der Fertigstellung des Brandbergtunnels der zweite Bauabschnitt der Ortsumfahrung Winden für den Verkehr freigegeben und nun auch Oberwinden vom Durchgangsverkehr entlastet. Der Bund investiert in das Gesamtprojekt mehr als 160 Mio. Euro, um so die Leistungsfähigkeit der Straße und damit die Verkehrssicherheit und Lebenssituation vor Ort deutlich zu verbessern.“
Verkehrsminister Hermann stellte fest: „Mit der Verkehrsfreigabe des Brandbergtunnels ist der Bau der Ortsumfahrung Winden abgeschlossen. Nach Niederwinden wird künftig auch Oberwinden aufatmen können. Die Umfahrung verringert die Verkehrsbelastungen entlang der bisherigen Ortsdurchfahrt. Das verbessert spürbar die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner.“
Entlastung für Oberwinden
Regierungsvizepräsident Ficht sagte: „Die Ortsumfahrung bedeutet eine große Entlastung für Oberwinden. Sie bietet jetzt auch die große Chance, die Ortsdurchfahrt neu zu gestalten. Möglich wurde das durch das beharrliche politische und bürgerschaftliche Wirken vieler Akteure in der Gemeinde und der Region. Wir danken den Anwohnerinnen und Anwohnern der Baustelle für ihre außerordentliche Geduld und der Gemeinde Winden für die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.“
Mit dem 881 Meter langen Brandbergtunnel ist nun auch der rund 2,5 Kilometer lange zweite Bauabschnitt der Ortsumfahrung Nieder- und Oberwinden im Zuge der Bundesstraße B 294 für den Verkehr freigegeben. Die knapp fünf Kilometer lange Strecke ist damit nach insgesamt neunjähriger Bauzeit komplett in Betrieb. Der neue Tunnel führt den Verkehr auf einem Fahrstreifen in jede Richtung durch den Brandberg. Er wurde in „Neuer Österreichischer Tunnelbauweise“ – also mittels Sprengungen – hergestellt. Für den sicheren Tunnelbetrieb führen drei Notausgänge über ein Treppenhaus beziehungsweise zwei Rettungsstollen ins Freie. Zusätzlich wurde zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner in Oberwinden eine rund 460 Meter lange und drei Meter hohe Lärmschutzwand gebaut.
Taucher im Einsatz
Viele ingenieurtechnische Herausforderungen machten das Straßenbauprojekt besonders spannend. So wurde das Trogbauwerk an der Zufahrt zum westlichen Tunnelportal mittels Unterwasserbetonage durch Taucher einer Spezialfirma aus den Niederlanden hergestellt. Erforderlich war dies aufgrund des hohen Grundwasserspiegels in dem Bereich. Insgesamt wurden 120.000 Kubikmeter Material für den Tunnel aus dem Brandberg gebrochen. Das entspricht rund 8000 LKW-Ladungen.
Quelle: Pressestelle des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg
Auch Alexander Schoch brachte in seinem Grußwort die große Freude darüber zum Ausdruck, dass die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure so gut funktioniert hat und dass sich nun endlich der Verkehr nicht mehr durch das Nadelöhr in Winden quälen muss.
„Von der ersten Planung bis zur Fertigstellung war es ein langer Weg. Zum Gelingen haben viele Mütter und Väter beigetragen. Mein besonderen Dank geht an Marita Schmieder, die Initiatorin der BI Pro Umfahrung Winden und dem ehemaligen Bürgermeister Clemens Bieniger. Aber auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hatten sich für dieses Projekt engagiert. Für die engagierte Bauleitung möchte ich mich bei Daniel Haberstroh bedanken. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass die Tunnelfreigabe fast zu einer Punktlandung werden konnte und dass trotz Corona. Die Eröffnung des Tunnels ist ein besonderer Tag für die Menschen in Winden und in der ganzen Region. Nun gilt es die Chance zu nutzen und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürger die Lebensqualität in der Gemeinde zu erhöhen.“