Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg zu Besuch in Emmendingen
Bei seinem Besuch am gestrigen Donnerstag im Alten Rathaus würdigte Staatssekretär Arne Braun (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg) das Deutsche Tagebucharchiv als Bewahrer des kollektiven kulturellen und historischen Gedächtnisses. Auf Einladung von Alexander Schoch MdL (Bündnis90/Die Grünen) informierte er sich zusammen mit dem Leiter des MWK-Referats 55 Andreas Schüle über die Arbeit der bundesweit einmaligen Einrichtung.
Das DTA sammelt und archiviert persönliche, nicht veröffentlichte Tagebücher, Erinnerungen und Briefe von nicht berühmten Menschen. Rund 100 Freiwillige und vier Festangestellte sorgen dafür, dass aus autobiografischen Dokumenten Quellen für die wissenschaftliche Geschichts- und Kulturforschung werden. Staatssekretär Braun zeigte großes Interesse an den verschiedenen Phasen dieser aufwendigen Archivierungsarbeit und betonte, dass diese ehrenamtliche Bürgerforschung Ausdruck einer lebendigen Zivilgesellschaft sei.
Als regelmäßiger Tagebuchschreiber ließ sich Arne Braun anschließend von den Exponaten der Ausstellung „Lebenslast, Lebenslast, Lebenskunst − Tagebücher erzählen“im kleinen Museum berühren. Auf reges Interesse stießen zudem einige ausgewählte Tagebücher aus seiner rheinischen Heimatregion, die die wissenschaftliche Mitarbeiterin Jutta Jäger-Schenk den Gästen vorstellte.
„25 Jahre lang haben wir unsere Arbeit im Wesentlichen durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Sponsoring, Projektförderung sowie durch die Unterstützung von Stadt und Landkreis Emmendingen finanziert. Die im Jahr 2023 erstmals gewährte institutionelle Förderung des Landes Baden-Württemberg über jährlich 100.000 Euro hilft uns, die Arbeit auch in Zukunft aufrecht zu erhalten“, erläuterte die DTA-Vorsitzende Marlene Kayen. Zur Freude des DTA-Vorstands bestätigte Arne Braun, dass es sich bei der Förderung um strukturelle Mittel der Kulturförderung handele, die vom Grundsatz her auf Dauer angelegt sei.
(Text: Theresia Wunderlich)