Am Freitag, 04. August feierte die DRK-Seniorenanlage im Papiergässle in Waldkirch ihren 25. Geburtstag. Alexander Schoch MdL richtete ein kleines Grußwort an die Gäste. Anbei das Grußwort. Es gilt das gesprochene Wort.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schmieder,
Sehr geehrter Breisacher,
Sehr geehrter Herr Dr. Eisele,
sehr geehrte Frau Krimmer, sehr geehrte Frau Orthmann,
vor einem Vierteljahrhundert wurde diese Einrichtung eingeweiht, ein schönes Jubiläum, zu dem ich herzlich gratuliere. Vielen Dank für die Einladung und es freut mich, dass ich ein kleines Grußwort halten darf, da ich zu dieser Einrichtung auch eine besondere persönliche Beziehung habe.
Meine Mutter lebte hier seit der Eröffnung viele Jahre und hat sich immer sehr wohl gefühlt. Mich überzeugte damals das freundliche und lichtdurchflutete Gebäude mit seinen 71 barrierefreien ein oder zwei Zimmerwohnungen, die auch noch viel individuellen Spielraum ließen.
Ein Sprichwort lautet „Wer alte Bäume verpflanzt, braucht fruchtbaren Boden!“ Diesen fruchtbaren Boden finden die Seniorinnen und Senioren in dieser Einrichtung.
Der Service Wohnen, als Betreutes Wohnen gestartet, stellt heute einen festen Bestandteil der vernetzten Hilfen für Senioren und Seniorinnen im Kreisverband des DRK dar.
Der Blick 25 Jahre zurück zeigt auch, wie stark sich in diesem Zeitraum durch den demografischen und gesellschaftlichen Wandel das Zusammenleben der verschiedenen Generationen sowie das Angebot für Seniorinnen und Senioren verändert hat.
Das Alter ist ein Privileg unserer modernen Gesellschaft, immer mehr Menschen werden immer älter. Der demografische Wandel ist für den Landkreis EM, die Städte und Gemeinden eine große Herausforderung, das Durchschnittsalter liegt bei 44,5 Jahren und damit über dem Landesdurchschnitt von 43,8 Jahren.
Auch die Stadt Waldkirch und der Landkreis müssen die gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen so gestalten, dass Alt und Jung darin gleichermaßen ihren Platz finden. Hierbei soll und muss der Mensch immer im Mittelpunkt stehen.
Nicht mehr erwerbstätig zu sein, bedeutet aber keinesfalls, nicht mehr aktiv zu sein. Im Gegenteil: Seniorinnen und Senioren engagieren sich im Ehrenamt, in der Nachbarschaft oder auch in der Politik.
Gleichzeitig kennen aber viele Ältere bereits aus eigener Erfahrung die Situation, auf Hilfe und Pflege durch andere angewiesen zu sein. Für beide Gruppen müssen die Kommunen Angebote schaffen und Lösungen anbieten.
Das heißt, eine nachhaltige und moderne Seniorenpolitik berücksichtigt nicht nur den Bedarf an ambulanten, teilstationären und stationären Pflegeeinrichtungen sowie Räumlichkeiten für Menschen mit Behinderung, sondern auch die Vielfalt der individuellen Lebensentwürfe von Seniorinnen und Senioren.
Diese Einrichtung ist ein eindrucksvolles Beispiel für eine gut ins städtische Leben eingebettete Wohnanlage für Seniorinnen und Senioren.
Nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt, gibt es alle notwendigen Dinge des täglichen Lebens. Die Senioren finden hier alle Voraussetzungen, auch noch im hohen Alter selbstbestimmt und nach eigenen Vorstellungen leben zu können, ohne auf vollständige Sicherheit zu verzichten.
Das Konzept der Seniorenwohnanlage im Papiergässle greift das Bedürfnis vieler älterer Menschen auf, in einer Wohnform zu leben, die es ihnen ermöglicht, auf der einen Seite ihren Alltag selbstständig zu gestalten und gleichzeitig mit dem Sozialdienst des DRK und mit dem DRK Hausnotruf auch weitergehende Hilfen in Anspruch nehmen zu können.
Anders als bei einem Betreuten Wohnen baut das Service Wohnen ganz klar auf eine autarke und selbstständige Alltagsgestaltung und bietet mit den niederschwelligen Angeboten und der konkreten Hilfe zur Selbsthilfe ein echtes Plus an Lebensqualität.
Ich möchte an dieser Stelle auch erwähnen, dass es für mich eine große Hilfe war, dass das DRK eine unverbindliche Warteliste für Wohnungssuchende geführt hat und mich damit bei der Neuvermietung unterstützt hat.
Zum Abschluss meines Grußwortes möchte ich mich noch herzlich vor allem bei Maria Antritter bedanken, die über viele Jahre für den DRK Kreisverband Emmendingen im Haus gewirkt hat und bei Annette Krimmer, die 2021 ihre Nachfolge angetreten hat. Ebenso bei Hanna Orthmann, die in den letzten Jahren beiden Kolleginnen eine große Unterstützung war. Beim DRK Ortsverein Kollnau und vielen anderen Ehrenamtlichen möchte ich mich für die vielen Freizeitaktivitäten bedanken, die durch sie angeboten worden sind.
Ich wünsche Ihnen auch in den kommenden Jahren viel Kraft, Freude und Zufriedenheit und den Bewohnerinnen und Bewohnern weiterhin eine auf ihre persönlichen Bedürfnisse, Gewohnheiten und Wünsche abgestimmte Unterstützung und eine engagierte und frohe Hausgemeinschaft.
Und hier noch der Artikel aus der Badischen Zeitung vom 07.08. 2023:
Zusammen ist man weniger allein: 25 Jahre DRK-Service-Wohnen in Waldkirch (veröffentlicht am Mo, 07. August 2023 um 10:00 Uhr auf badische-zeitung.de)