Der Weltumwelttag (World Environment Day) findet jährlich am 5. Juni statt. Die Vereinten Nationen haben ihn ins Leben gerufen, um das weltweite Bewusstsein und das Handeln zum Schutz der Umwelt zu fördern. Seit dem Start im Jahr 1972 wird der Tag mittlerweile in über 150 Ländern begangen, wobei das Gastgeberland jedes Jahr wechselt.
2025 steht der Weltumwelttag international unter dem Hashtag #BeatPlasticPollution und wird von der Republik Korea ausgetragen mit dem Ziel darauf aufmerksam zu machen, wie groß die Bedrohung durch Plastikabfälle für Mensch und Umwelt ist. In Deutschland steht der Weltumwelttag 2025 unter dem Motto "Unser Wasser wertschützen"!
Daher möchte ich das Thema Mikroplastik aufgreifen, denn alljährlich gelangen hunderte Tonnen von winzig kleinen Plastikteilchen in unsere Flüsse und Meere und landen über Fische und andere Meeresfrüchte schließlich wieder auf unseren Tellern.
Mikroplastik stellt unsere Kläranlagen zunehmend vor Probleme. Zwar kann ein Großteil der Kunststoffe durch die moderne Abwasserreinigung entfernt werden, bei weitem aber nicht alle.
Als Mikroplastik werden Plastikstücke bezeichnet, welche kleiner als 5 mm sind. Sie sind also teilweise mit dem bloßen Auge schwer zu erkennen. Es gibt zwei Sorten von Mikroplastik:
- primäres Mikroplastik sind gezielt hergestellte Kunststoffe, z.B. Basispellets, die das Grundmaterial für die Plastikproduktion darstellen Granulate in Kosmetik und Hygieneprodukten, wie Peelings, Zahnpasta, Handwaschmittel, mikroskopische Partikel für Reinigungsstrahler oder medizinische Anwendungen
- sekundäres Mikroplastik entsteht durch physikalische, biologische und chemische Zerstörung von Makroplastikteilen. ...entsteht bei Zersetzungsprozessen von größeren Plastikteilen.
Abrieb von Autoreifen: 57 Prozent der Kunststoffeinträge ins Abwasser stammen aus diesem Bereich! Nassreinigung von synthetischen Textilien wie Fleecejacken, Funktionskleidung oder Regenjacken. Abrieb und Verwehung von Sport- und Spielplätzen, Straßenmarkierungen, Farben und Lacken Verluste beim Einsatz von Kunststoffen auf Baustellen und in der Landwirtschaft (z.B. Mulchfolien) oder Verpackungsmaterialien.
Pro Jahr werden in Deutschland ca. 15,2 Millionen Tonnen Kunststoff verbraucht. Drei Prozent davon landen in der Umwelt: Das sind ca. 456.000 Tonnen pro Jahr.
- gut ein Viertel davon sind größere Kunststoffteile
- bei etwa drei Vierteln spricht man von Mikroplastik
Trotz aller Abwasserreingung gelangen in Deutschland jährlich ca. 112.000 Tonnen Mikroplastik in unsere Gewässer. Weltweit wird der Mikroplastikeintrag in Flüsse und Meere auf ca. 9,5 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt.
Wie gelangt Mikroplastik in den Wasserkreislauf? Der Kreislauf der Mikroplastik beginnt und endet beim Menschen...
Mikroplastik z.B. aus Reifenabrieb wird mit dem Regen direkt ins Grundwasser und später in die Flüsse gespült. Mikroplastik aus Kosmetik oder Kunstfasern gelangen ins Abwasser, können in der Kläranlage aber nur unzureichend entfernt werden und landen ebenfalls in unseren Flüssen. Letztlich gelangen sie in unsere Meere und werden von den Meeresbewohnern aufgenommen. Über den Verzehr von Fisch & Meeresfrüchten kehren sie zurück zu uns Menschen.
Welche Auswirkungen die Aufnahme dieser winzig kleinen Partikel auf Menschen und Tiere hat, ist aktuell nur wenig erforscht.
Natürlich brauchen wir nationale und internationale gesetzliche Regelungen um den Eintrag von Mikroplastik zu verringern. Aber auch Jeder und Jede kann mithelfen, dass viele Menschen in Deutschland, in Baden-Württemberg oder hier in Waldkirch vom Weltumwelttag erfahren. Mach Aktionen und rede mit anderen darüber!
Versuche z.B. so weit wie möglich „plastikfrei“ einzukaufen.
Da wir auch die Aktionstage Nachhaltigkeit haben, wäre es doch ein guter Zeitpunkt mehr mit dem Fahrrad zu fahren statt mit dem Auto in die Arbeit zu fahren, weniger Lebensmittel wegzuwerfen und bewusster mit Lebensmittel umzugehen. … Es gibt im Alltag viele Möglichkeiten, das eigene Verhalten zu ändern oder auch die Aufmerksamkeit auf Umweltthemen zu richten & Bewusstsein für den Weltumwelttag und die Aktionstage Nachhaltigkeit zu richten. Und das nicht nur am 05.06., sondern auch die restlichen 364 Tage.