Heute feiern die Schweizerinnen und Schweizer ihren Nationalfeiertag. Im Gründungsmythos der Schweiz heißt es, dass die drei Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden Anfang August 1291 den „Bundesbrief“ unterzeichnet und sich im sogenannten „Rütlischwur“ gegenseitig Unterstützung geschworen haben. An welchem Tag das genau stattfand, weiß heute niemand mehr. Daher bestimmte 1891 der Schweizer Bundesrat den 1. August zum Gedenktag. Seit 1994 gilt der heutige Tag als Schweizer Nationalfeiertag, der auch ein arbeitsfreier Tag ist.
Auf dem Rütli, dieser Wiese oberhalb des Vierwaldstättersees, soll damals der Rütlischwur stattgefunden haben. Daher ist die Feier auf dem Rütli auch mit viel Symbolkraft verbunden, es werden hier Ansprachen gehalten, Fahnen geschwungen, es gibt Alphornmusik und natürlich wird auch gemeinsam die Nationalhymne gesungen! Viele dieser schönen Feiern auf dem Rütli habe ich selbst mitgemacht.
Die Schweiz begeht am diesjährigen 1. August ihren 734. Geburtstag Nein dieser Nationalfeiertag ist für uns alle eine Aufforderung die Gegenwart, aktiv zu gestalten und den kommenden Generationen eine Zukunft zu sichern. Denn wir stehen vor enormen Herausforderungen, sei es ökologisch, sozial, wirtschaftlich und geopolitisch und bei der Friedenssicherung. Die Freiheit der Schweiz, seine Unabhängigkeit, seine Demokratie und der Frieden sind gerechte und in der Bundesverfassung verankerte Anliegen für die wir in der Schweiz, in Europa und der Welt kämpfen müssen.
Die vergangenen Jahre mit dem seit Februar 2022 stattfindenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, oder dem Gazakrieg und leider zahlreichen weiteren Konflikten sind bis heute eine Herausforderung für die demokratischen Staaten dieser Welt. Die Krisen haben uns einmal mehr in Erinnerung gerufen, wie wertvoll es ist, in Sicherheit leben zu können. Darum tragen wir alle Verantwortung, nicht wegzuschauen sondern uns die aktuelle Lage zu vergegenwärtigen und eine gemeinsame Haltung als Gesellschaft und als Land zu finden. Wir sind ein Teil Europas und ein Teil der Welt. Was um uns herum passiert, bereitet uns nicht nur Sorgen, nein, manchmal auch Angst. Doch wir dürfen nicht in dieser Angst erstarren. Wir können und wir müssen Einfluss nehmen und unsere Welt mitgestalten. Es ist unsere Verantwortung, die eigenen Werte, die Werte unserer Verfassung nach außen zu tragen und zu vertreten.
Daher ist es gut, dass wir auf bewährte Schweizer Traditionen und Tugenden zurückgreifen, die uns weiterhelfen wie der Ausgleich, die Offenheit und der Pioniergeist. Ich möchte aber auch gerade an die junge Generation appellieren, diesen Kampf fortzusetzen, wie ebenso den Kampf für den Klimaschutz, für soziale Gerechtigkeit und den Weltfrieden.
Mit den besten Wünschen zum Nationalfeiertag, zum 734. Geburtstag der Schweiz, schöne Veranstaltungen zur Bundesfeier und alles gute für die Zukunft. Ich sage für alle: „Jour de la fête nationale“, „Giorno della festa nazionale“ oder „Di da la festa naziunala“.
Salü, euer Alexander Schoch