Auf Einladung des grünen Kreisverbandes Emmendingen war die grüne Bundestagsabgeordnete Dr. Zoe Mayer zu Besuch auf dem Biolandhof Ziebold in Windenreute.
Gemeinsam mit Rüdiger Tonojan vom Grünen Kreisvorstand, Alexander Schoch MdL und weiteren Interessierten wurden exemplarisch Fragen rund um Lieferketten, Förderprogramme und Absatzmärkte, den Umbau der Landwirtschaft und Tierwohlsiegel angesprochen und diskutiert.
Zoe Mayer, die sich im Bundestag unter anderem für den Umbau der Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und eine fleischärmere Ernährung kümmert, berichtete über aktuelle Förderprogramme und über die Schwierigkeiten, verbindliche Tierhaltungslabels einzuführen.
Ein Erfolg der Bundesregierung sei es, dass in einem ersten Schritt eine verbindliche Kennzeichnung von Schweinefrischfleisch beschlossen wurde; weitere Produkte wie verarbeitetes Schweinefleisch zum Beispiel in Restaurants und andere Tierarten würden in Kürze folgen.
Wolf Ziebold, Inhaber des in vierter Generation bewirtschafteten Familienbetriebs, berichtete vom Preisdruck im Einzelhandel, der es regionalen und biologischen Betrieben schwer mache, wirtschaftlich zu arbeiten. Dennoch gäbe es eine gute Zusammenarbeit mit lokalen Metzgereien und regionalen Märkten, wobei er sich eine bessere Bewerbung regionaler Produkte wünschte.
Für Ziebold seien die Förderprogramme des Landes deutlich attraktiver und besser an die Bedingungen in Baden-Württemberg angepasst. Schoch erläuterte den Strategiedialog der baden-württembergischen Landesregierung und betonte, wie wichtig für Landwirt*innen die FAKT-Förderungen des Landes seien, die zur Verbesserung von Umwelt, Klima und Tierwohl beitragen sollen. Gleichwohl merkte er an, dass es aktuell noch Verzögerungen bei der Auszahlung gäbe.
Beim Rundgang über den Hof konnten sich die Teilnehmer*innen ein gutes Bild einer möglichst tierfreundlichen und nachhaltigen Tierhaltung machen: Die rund 250 Schweine auf dem Hof haben reichlich Auslauf und leben in Familiengruppen zusammen mit älteren Tieren, was für ein ruhigeres und sozialeres Miteinander sorgt. Wichtig für die Tiergesundheit seien auch die älteren und robusteren Rassen, die mit dem Klima und der Freilandhaltung gut zurechtkommen und nebenbei noch ein sehr gutes Fleisch liefern, so Ziebold. Das gesamte Futter von Gerste, Weizen, Roggen und Mais bis hin zu Sojabohnen werde auf dem Hof selbst angebaut; Schlachtung und Vermarktung fänden überwiegend regional statt. Für Zoe Mayer war der Hof ein gutes Beispiel für artgerechte Haltung und biologische, regionale und nachhaltige Landwirtschaft; Rüdiger Tonojan bedankte sich für den knapp zweistündigen intensiven Austausch und versprach, weiterhin mit Landwirt*innen im Gespräch zu bleiben.
Text und Bilder: Rüdiger Tonojan