Mir war es wichtig, dass im Koalitionsvertrag 2021 der grün-schwarzen Koalition das Ziel festgelegt wurde, die beiden getrennten Teilgebiete des Nationalparks Nordschwarzwald zu verbinden, um eine größere, zusammenhängende Fläche zu schaffen. Dies sollte durch einen "Lückenschluss" erreicht werden, indem eine Verbindung zwischen dem Gebiet am Ruhestein und dem Gebiet um den Hohen Ochsenkopf hergestellt wird. Diese Erweiterung sollte die ökologische Vielfalt und Widerstands-fähigkeit des Nationalparks erhöhen. Mit derzeit 10 062 ha – verteilt auf zwei nicht zusammenhängende Flächen, knapp über der Mindestgröße für Nationalparks, wurde dies bereits bei seiner Gründung als größter fachlicher Mangel betrachtet. Daher hat es mich gefreut, dass der Nationalparkrat in seiner Sitzung im Februar 2025, dem Entwurf zum Lückenschluss des Nationalparks Schwarzwald zugestimmt hat. Damit wurde der Weg frei für das Gesetzgebungsverfahren auf Landesebene. Ziel ist es, dass das neue Gesetz im Herbst 2025 im Landtag beschlossen wird und zum 1. Januar 2026 in Kraft treten kann. Mit diesem Lückenschluss würde Baden-Württemberg endlich auch ein zusammenhängendes Nationalpark-Gebiet haben, in dem ein einzigartiger Naturraum von morgen entstehen kann.
Aufgrund der nun vorliegenden Verhandlungsergebnisse, sehe ich die Gefahr, dass verhandelten Änderungen, der Nationalpark in seiner Zielsetzung und Funktion beschädigen und zudem noch gegen nationale und internationale gesetzliche Regelung verstoßen könnte.
In einem schwer zu durchschauenden Hin- und Herschieben von Besitz und Nutzung hat es erreicht, dass der Nationalpark Schwarzwald bald zwar etwas größer und in einem zusammenhängenden Stück ist, aber leider auch deutlich dünner und damit viel anfälliger für Einflüsse von außen, da viele wichtige Pufferflächen entlang der Ränder, wenn ich es richtig betrachte, die bisher vom Park nach internationalen Schutzkriterien gemanagt wurden, nun in die Hände des staatlichen Forstunternehmens ForstBW übergehen und damit völlig anderen Zielen verpflichtet ist. Es ist daher bedauerlich, dass die zwischen Hagel und MP Kretschmann vereinbarten 1500 Ha auch nicht zum tragen kommen sondern nur 1260 Ha. Dies auch vor dem Hintergrund, dass das Land 2.900 Hektar Waldfläche mit der Murgschifferschaft tauscht oder der Abtretung von 42 Hektar bisheriger Kernzonen und über 100 Hektar Entwicklungszonen oder der Pufferzonen. Es wäre meines Erachtens evtl. sinnvoller gewesen in drei Entwicklungsschritten eine optimale Zusammenführung der beiden Teile des Nationalparks zu erreichen. Vielleicht ergibt sich ja noch die Chance die Vorstellungen der Naturschutzverbände und Nationalparkrat mit Murgschiffern umzusetzen.
Der Nationalpark ist für Baden-Württemberg eine große Bereicherung und ich freue mich schon auf meine nächste Tour in den Nationalpark.