Das Landratsamt Emmendingen genehmigte mit dem Planfeststellungsbeschluss den Bau und den Betrieb des Hochwasserrückhalteraums Wyhl/Weisweil.
Ich gehe davon aus, dass das Umweltministerium auch beim Polder Wyhl/Weisweil vergleichbar wie beim Polder Breisach/Burkheim sich auf einen 5jährigen Schlutentest einlässt um auch hier mit dazu beizutragen, dass die Akzeptanz der Polder und ihres Betriebes zu stärken. Zeige sich dabei – entgegen der langjährigen Betriebserfahrungen des Landes, dass allein das Durchströmen der fit gemachten Schluten und Gewässer die gewünschte Entwicklung von Fauna und Flora auch auf gewässerfernen Flächen sich positiv auswirkt, müsste meines Erachtens das Konzept überarbeitet werden. Geben wir doch der Schlutenlösung auch im Polder Wyhl/Weisweil eine Chance.
Hier nochmal in Kürze die Unterschiede der Varianten:
Ökologische Flutungen der Antrag des RP Freiburg
- Die Einlassbauwerke werden bei hohem Wasserstand im Rhein geöffnet, um Wasser durch den Rückhalteraum zu leiten. Dies sorgt dafür, dass hier wieder auenähnliche Lebensräume entstehen.
- Die Öffnung der Einlassbauwerke ist abhängig davon, wieviel Wasser im Rhein fließt. Je mehr Wasser im Rhein, desto größere Wassermengen werden durch den Rückhalteraum geleitet und desto mehr Flächen werden überströmt.
- Die sich durch die Überflutungen in der Fläche wieder entwickelnden hochwassertoleranten Ökosysteme bieten auf natürliche Weise Raum für den Hochwasserschutz und flächendeckend eine Lebensgrundlage für auenähnliche Tier- und Pflanzengemeinschaften.
Ökologische Schlutenlösung – die Forderung der BI Wyhl/Weisweil so nitt e.V.
Die Schlutenlösung für den Polder Wyhl-Weisweil ist ein alternatives Konzept zum herkömmlichen Polderbau, das durch die Anbindung vorhandener Schluten und Geländemulden vorsieht, das Hochwasser durch die natürlichen Gewässer zu leiten und so ökologische Auenlebensräume zu schaffen.
- Hierbei sollen vorhandene Schluten und Geländerinnen an die bereits in größerer Zahl vorhandenen Gewässerzüge so angebunden werden, dass diese bei leicht erhöhten Durchflüssen auch durchströmt werden. Die Einleitungswassermenge wird begrenzt, so dass die Gewässer nur geringfügig ausufern und nur wenige Flächen des Rückhalteraumes überflutet werden.
- Arten und Biotope innerhalb der Gewässer sollen sich so an Überflutungen anpassen können