Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer informierte am vergangen Montag über die Planung des Radschnellweges zwischen Freiburg, Denzlingen, Waldkirch und Emmendingen (RS6) und stellte die besonderen Herausforderungen hinsichtlich der Planung und der Öffentlichkeitsbeteiligung vor. Der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn begrüßte ebenfalls die Teilnehmer/innen und hob die Bedeutung der Radschnellwege für die Region hervor. Im Herbst startet die Öffentlichkeitsbeteiligung für die Ypsilon-förmige Trasse.
Der erste Schnellweg für Fahrradfahrer in Südbaden wird als Gemeinschaftsprojekt vom Land und der Stadt Freiburg geplant und vom Bund und vom Land gefördert. Bei einer kleinen Radtour mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer konnten die anwesenden Oberbürgermeister und Bürgermeister und Abgeordneten jetzt ein Teil der Planstrecke und Varianten zwischen Wildtal und Denzlingen besichtigen.
Von insgesamt 32 möglichen Schnellwegen für Fahrradfahrer in ganz Baden-Württemberg hat der „RS 6“, wie das Kürzel für das Projekt lautet, das größte Potenzial. Eine 2018 erstellte Machbarkeitsstudie geht für den Ast von Waldkirch bis Denzlingen von täglich 2700 Radfahrern aus, zwischen Emmendingen und Denzlingen sind es 2100. Von Denzlingen bis Gundelfingen steigt das Potenzial auf 8600 Radfahrer täglich und auf Freiburger Gebiet sogar auf 12.000.
Die Klimaschutzdebatte und auch die Corona-Pandemie haben gezeigt, dass der jetzige Radverkehr und sein Wegenetz an die Grenzen kommen. Die Zunahme Elektroräder kommen noch hinzu.
Das Prinzip der Schnellwege: Getrennte Richtungsbahnen sollen jeweils drei Meter breit, Abschnitte mit beiden Fahrtrichtungen vier Meter, in Kombination mit Wirtschaftswegen fünf Meter und in Kombination mit Fußgängerwegen sogar sechs Meter breit werden. Auf mindestens 80 Prozent eines Schnellweges müssten diese Standards eingehalten werden, um dafür Fördermittel des Bundes bekommen zu können. Ziel sei es zwar, wo immer möglich bestehende Wege und Straßen dafür zu nutzen, durch ergänzende Trassenführungen aber mögliche Problemstellen zu entschärfen oder Lücken zu schließen.
Offen ist auch die Trassenführung der Y-Äste nach Emmendingen und nach Waldkirch. Die bisherige Vorzugsvariante sieht eine Teilung bei Gundelfingen vor, an der Waldstraße. Untersucht werden sollen alternativ eine Teilung rund 400 Meter weiter (Grüner Weg) oder noch einen Kilometer weiter, schon auf Denzlinger Gemarkung, wo der jetzige Radweg die ins Elztal führende Bundesstraße 294 unterquert.
Die beiden Äste der Vorzugsvariante messen zusammen mit dem Gundelfinger Teilstück des Y-Hauptastes rund 21 Kilometer. Noch im Spätjahr soll es Veranstaltungen zur Bürgerinformation geben. Auch auf frühzeitige Einbindung der Landwirte, wenn es um benötigtes Gelände für den Schnellweg selbst, aber auch um ökologische Ausgleichsflächen geht, ist zu achten.
Erst für 2028 ist der Fertigbau vorgesehen. Teilstücke könnten schon deutlich früher fertig werden, sagte die Regierungspräsidentin. Nur der gut fünf Kilometer lange Freiburger Anteil wird auf rund zehn Millionen Euro geschätzt und stellt der schwierigste Teil der Planung dar.

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