Pressemitteilung Nr. 53 / 2020
Emmendingen, den 04.06.2020
„Woran erinnern wir uns? Was bleibt im Gedächtnis hängen? Es sind die gemeinschaftlichen Erlebnisse bei Konzerten, Festen, Theaterstücken oder Filmen, die wir zusammen mit Familie und Freunden erlebt haben. All diese Erfahrungen leben von direkter Nähe. Leider können wir in diesen Tagen weniger solcher Momente teilen. Das neuartige Coronavirus trifft einen Kern dessen, was Kunst und Kultur ausmacht: das physische Zusammenkommen von Menschen an einem Ort. Kultur erlebt man mit dem gesamten Körper und allen Sinnen, Kultur bringt Menschen zusammen, Kultur verbindet.“, so der Abgeordnete.
Gerade in dieser gesellschaftlichen Krisensituation ist daher eine schrittweise Öffnung des Kulturbetriebs so wichtig, um das kulturelle Leben auch wieder analog zugänglich zu machen – natürlich immer unter Berücksichtigung des Gesundheitsschutzes. Eine Rückkehr zum Zustand vor der Corona-Krise wird es im Kulturbereich auf absehbare Zeit nicht geben.
„Daher ist es mir wichtig über die Öffnungsperspektiven und notwendigen Hilfen für die baden-württembergischen Kulturlandschaft zu informieren.“, so Alexander Schoch.
Mit dem Masterplan Kultur BW | Kunst trotz Abstand schafft das Land eine differenzierte Öffnungsperspektive. Neue Formate und die Wiederaufnahme von Proben werden ermöglicht. Außerdem werden Kulturschaffende mit Soforthilfen und Notprogrammen unterstütz. Die Betonung liegt hierbei auf differenziert, denn: Die Vielfalt der Kulturlandschaft im Land erfordert unterschiedliche Antworten.
Der Masterplan Kultur stellt für die grüne Landtagsfraktion einen abgestimmten Dreiklang dar:
- Öffnen, wo es vertretbar ist:
Mit der Öffnung der Bibliotheken und Archiven sowie der Museen, Freilichtmuseen und Ausstellungshäuser wurden in den letzten Wochen erste Schritte der Lockerung unternommen und Erfahrungen im Umgang mit Abstands- und Hygienemaßnahmen im Kulturbereich gesammelt. Außerdem wird der Probenbetrieb bei professionellen Theatern und Orchestern unter Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen wieder ermöglicht. Öffnungen gehen mit einer großen Verantwortung einher: Gegenüber den Menschen vor der Bühne, also den Zuschauerinnen und Zuschauern; den Menschen auf der Bühne, den Künstlerinnen und Künstlern, sowie den Menschen hinter der Bühne, dem Personal und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kultureinrichtungen. Sie alle würden ihre Gesundheit riskieren, wenn dort nicht verantwortlich vorgegangen wird. Deshalb muss auch in der Kultur der Gesundheitsschutz allererste Priorität haben.
- Perspektiven schaffen, wo es kalkulierbar ist:
Wo es der Infektionsschutz und die jeweils aktuellen Entwicklungen zulassen, gibt es Perspektiven. Im Bereich der Theater, Bühnen, Soziokulturellen Zentren, Konzerthallen und anderen kulturellen Veranstaltungsorten planen wir in den kommenden Wochen ebenfalls eine stufenweise Öffnung. Kunst und Kultur mit den notwendigen Hygiene-, Zugangs- und Abstandsgeboten anzubieten, ist keine einfache Aufgabe: Daher stellt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit den Impulsprogrammen „Kultur Sommer 2020“ sowie „Kunst trotz Abstand“ knapp 10 Mio. Euro zur Verfügung, um kleinere Kulturveranstaltungen aller Sparten zu fördern, die von Juni an wieder stattfinden können.
- Unterstützen, wo Öffnungen derzeit noch nicht vertretbar sind:
Für Kulturbereiche, die aus epidemiologischen Gründen für eine längere Zeit noch nicht öffnen können, ergreifen wir Unterstützungsmaßnahmen. Baden-Württemberg war bundesweit Vorreiter bei der passgenauen Gestaltung der Soforthilfe für die Kultur und die Kreativwirtschaft. Freiberufliche Künstler*innen und Soloselbständige können pauschalierte Kosten des privaten Lebensunterhalts in Höhe von 1.180 Euro pro Monat geltend machen. Bislang ist eine Summe von über 75 Millionen Euro allein an Soloselbständige im Kulturbereich ausbezahlt worden (Stand 12.5.2020). Derzeit wird geprüft, das Programm zu verlängern.
Mit dem Corona-Soforthilfepaket II sind weitere 40 Mio. Euro für Kunst und Kultur sowie 50 Mio. Euro für unsere ehrenamtlichen Vereine zugesichert worden, davon 10 Mio. Euro für den Kulturbereich. Insgesamt wird die baden-württembergische Kulturszene damit bislang mit über 200 Mio. Euro im Rahmen der Corona-Hilfen unterstützt.
Der Masterplan ist nicht abschließend – es wird in den kommenden Wochen und Monaten weitere Aktualisierungen, Konkretisierungen und Ergänzungen geben müssen, in Abhängigkeit vom Verlauf der Pandemie. Zudem lernen wir dazu und Konzepte werden verbessert. Es ist aber ein wesentlicher Schritt für die Kulturszene in Baden-Württemberg, so dass Kultur trotz Abstand stattfinden kann.
„Gerade die vielen kleinen, ehrenamtlichen Kultur- und Theatervereine brauchen unsere Unterstützung dringend. Daher bin ich sehr froh, dass es nun diese verschiedenen Unterstützungsangebote gibt. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Zukunft wieder „normal“ ins Theater gehen können.“, so der Abgeordnete.
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