Mit einem Ideenwettbewerb will das Stuttgarter Ministerium für Soziales und Integration Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung von Quartierskonzepten (s.u.) fördern.
Zur Bekanntmachung dieses Wettbewerbs kam Staatssekretärin Bärbl Mielich nach Riegel, wo neben weiteren vier Veranstaltungen im Land, der Wettbewerb vorgestellt wurde. Vertreter von Kommunen, sozialen Trägern oder bürgerlich getragenen Projekten konnten sich über Teilnahmebedingungen und Fristen informieren und sich über Projekte austauschen.
Markus Jablonski, Bürgermeister von Riegel, begrüßte die Teilnehmer im Museum Alte Schule. Die Gemeinde Riegel ist in Sachen Quartierskonzepten bereits gut aufgestellt, man habe dabei sehr gute Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung gemacht. Ein gutes Beispiel ist das im Bürgerhaus Alte Schule betriebene Café im Bürgerhaus. „Diese Veranstaltung hier in Riegel zu machen, ist, wie Eulen nach Athen zu tragen.“, sagte dann auch Bärbl Mielich bei ihrer Einführung. Ebenso wie Jablonski sieht sie in den Quartierskonzepten vor allem eine Investition in die Zukunft. Im Hinblick auf den demographischen Wandel und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Herausforderungen sei es wichtig, so die Politikerin, dass Gemeinden und Stadtviertel individuelle Lösungen zu entwickeln. Es gebe kein Konzept, dass überall passt. Daher sei Kreativität gefragt.
Die Wiederentdeckung des Sozialraums stehe im Zentrum der Quartierskonzepte. Menschen seien heute, auch auf dem Land, häufig nicht mehr darin eingebunden. Quartier sollen altersgerecht sein und allen Beteiligten eine aktive Teilnahme und Teilhabe ermöglichen. Wie geht generationenübergreifendes Leben bei und für uns? Für diese Frage muss jedes Quartier eine eigene Lösung finden. Einige sind hier schon auf dem Weg, diese Entwicklung will Mielich mit dem Wettbewerb nun weiter anregen und fördern. Das Gesamtpreisgeld von 2,5 Mio Euro, von dem pro Preisträger bis zu 100.000€ ausgeschüttet werden kann, soll dabei helfen. Der Wettbewerb soll ein Impuls sein, gute Ideen sichtbar machen und Vernetzung fördern.
Mögliche Projekte sind beispielsweise Bürgerbusse, die Einrichtung eines Dorfladens, ein Generationencafé oder die Organisation von Nachbarschaftshilfe.
Fakten zum Ideenwettbewerb:
Bewerben können sich Städte und Gemeinden oder Kreise in Kooperation mit einer oder mehreren kreisangehörigen Kommunen. Mehrfachbewerbungen sind möglich. Neben der Bewerbung mit einem Konzept können sich Kommunen auch mit der Durchführung eines bereits vorhandenen Konzepts bewerben.
1. Das Konzept / Vorhaben muss beinhalten:
- Bürgerbeteiligungsprozess
- Bürgerschaftlichen Engagement / Ehrenamt muss bei der Umsetzung eine Rolle spielen
- muss sich mit Pflege und/oder Unterstützung im Alter befassen
- es muss einen aktuellen Gemeinderatsbeschluss zum geplanten Konzept geben
2. Zeitlicher Rahmen:
- Das Konzept muss bis zum 28.07.2017 eingereicht werden.
- Die Umsetzung soll Mitte 2018 beginnen und dokumentiert werden
- Auszahlung der Preisgelder erfolgt noch dieses Jahr
- Die Preisverleihung findet am 23.11.2017 in Stuttgart statt
3. Weitere Informationen und Ansprechpartner:
Was sind Quartierskonzepte?
‚Quartier’ beschreibt einen sozialen Nahraum (also ein Dorf, eine Gemeinde, einen Stadtteil, ein Kiez, ein Viertel) mit dem sich dessen Bewohner identifizieren.
Quartierskonzepte zielen darauf, den Bewohnern zu ermöglichen, auch im Alter und bei Unterstützungsbedarf, in ihrem Quartier wohnen zu bleiben. Hierfür sollen altersgerechte Wohnmöglichkeiten, soziale Angebote sowie Unterstützungsangebote kleinräumig in den Quartieren zur Verfügung gestellt werden. Die einzelnen Bausteine (Wohnen, Soziales, Pflege) werden dabei nicht von heute auf morgen aufgebaut, sondern je nach Bedarf eingerichtet.
Hierbei sollen die vor Ort tätigen Akteure aber auch Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden um Eigeninitiative und gegenseitige Hilfe zu stärken. Nur dann findet das Quartier auch Akzeptanz.
Hierbei sollen die vor Ort tätigen Akteure aber auch Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden um Eigeninitiative und gegenseitige Hilfe zu stärken. Nur dann findet das Quartier auch Akzeptanz.
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