PRESSEMITTEILUNG Nr. 67/2016
10.10.2016
Nach einigen Gesprächen mit Lehrern und Schulleitern im Landkreis richtete der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch einige Fragen an das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Seine Fragen bezogen sich vor allem auf die Auswahlpraxis von Lehramtsanwärtern und die Lehrerversorgung im Landkreis. Erstere wird immer wieder kritisiert. Das Verfahren sei intransparent und erfolge, so die Meinung einiger Lehramtsanwärter, zu spät. Von Eltern sind Klagen über Unterrichtsausfall zu hören, außerdem wünschen sich viele Eltern, ebenso wie Junglehrer, mehr Neueinstellungen und weniger Versetzungen. Zur besseren Einschätzung der Situation verschaffte sich Alexander Schoch nun einen Überblick über die Zahlen, er erbat genaue Angeben zur Entwicklung der Schüler- sowie der Einstellungszahlen im Landkreis.
Hieraus geht hervor, dass nach Auffassung des Ministeriums die Lehrerversorgung im Landkreis als gut eingeschätzt wird. Auch für das inzwischen laufende Schuljahr konnten alle offenen Stellen besetzt werden. Davon geht man im Ministerium auch für die Zukunft aus: „(…) da Emmendingen aufgrund seiner Nähe zu Freiburg bei den Bewerberinnen und Bewerbern als besonders attraktive Region gilt.“ Die Auswahl der Lehrerinnen und Lehrer wird als „keineswegs intransparent“ bezeichnet: „Entsprechend den beamtenrechtlichen Grundsätzen der Bestenauslese wird die Einstellungsentscheidung nach dem regionalen und schulischen Bedarf, der räumlichen Einsatzbereitschaft sowie nach dem sich aus Prüfungsleistungen ergebenden Rangplatz (…) auf der Bewerberliste getroffen.“ Hieran hegt Alexander Schoch Zweifel, da z.B. gerade in Inklusionsklassen Lehrer/innen fehlen.
Kurzfristige Krankheitsfälle müssen die Schulen selbst auffangen. Für längerfristige Krankheitsvertretungen können Lehrkräfte aus der Krankheitsreserve beantragt werden, Stammlehrkräfte um Mehrarbeit gebeten oder befristete Verträge abgeschlossen werden. Hierfür stehen Landesmittel zur Verfügung (im Jahr 2015 13.651.500 €) die in den letzten 3 Jahren im Bereich des Regierungspräsidiums Freiburg nicht vollständig abgerufen wurden (2015 12.041.091,47€). Die übrigen Mittel wurden teilweise zur Abdeckung von Mehrausgaben (Mehrunterricht) und für Spezialisten verwendet.
Insgesamt fällt in Baden-Württemberg ungefähr 3% des Unterrichts aus, was nach Schoch natürlich schon 3% zu viel sind. Im Regierungsbezirk Freiburg konnte in den vergangenen Schuljahren der Pflichtunterricht jeweils vollständig erteilt werden, sonderpädagogische Fördermaßnahmen konnten jedoch nicht überall im gewünschten Umfang stattfinden. Es darf auf keinen Fall, so Schoch weiter, zu Lasten von Kindern mit einem erhöhten und anerkannten Förderbedarf, Personal eingespart werden.
Für Alexander Schoch ist es zur Gewährleistung einer qualitativ guten Unterrichtsversorgung notwendig, vor dem Hintergrund Inklusion und der Umsetzung der neuen Lehrpläne, mehr Planungssicherheit zu schaffen und die demographische Rendite im (Schul-) System lassen und mindestens 105 Prozent Lehrerversorgung für alle Schulen für die nächsten 10 Jahre festzulegen. Eine echte 105%-Lehrerversorgung und die Lehrerzuweisung schaffen Freiräume für zusätzliche Förderangebote gerade auch weil wir mit den Gemeinschaftsschulen auch auf längeres gemeinsames Lernen und einen binnendifferenzierten Unterricht setzen.
Alexander Schoch zeigt sich zufrieden mit den Antworten, die jedoch seiner Meinung nach deutlich machen, dass bei der Ressourcenplanung deutlich nachgebessert werden muss und den Schulen bei der Personalplanung und Personaleinsatz deutlich mehr Kompetenzen übertragen werden müssen.
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