Der inklusionspolitische Sprecher der Landtagsfraktion Thomas Poreski (Grüne) besuchte auf Einladung des Landtagsabgeordneter Alexander Schoch (Grüne) die Sozialtherapeutische Lebens- und Arbeitsgemeinschaft „Am Bruckwald“ in Waldkirch.
Thomas Poreski: „Am Bruckwald werden besondere Maßnahmen bedarfsorientiert bei den Menschen angewandt.“ Der Reutlinger Abgeordneter Thomas Poreski ist Sozialpolitischer Sprecher, Sprecher für Behinderte Menschen/Inklusion und Sprecher für Jugend, Kinder und Familie der grünen Landtagsfraktion von Baden-Württemberg.
Der Geschäftsführer der Einrichtung Michael Danner erläuterte im Rahmen einer Führung durch die Einrichtung das Konzept des Hauses. In acht Wohnhäusern leben 120 schwerbehinderte Erwachsene. 40 Menschen wohnen in Außengruppen und kommen zur Arbeit in die Werkstätten.
Die Einrichtung bietet ein Gemeinschaftshaus und eine Werkgruppe für Menschen mit einem erhöhten Hilfebedarf bei der Arbeit.
Die Bewohner werden von genauso vielen Menschen betreut, so dass in der Gemeinschaft am Fuße des Kandels 355 Menschen zusammenleben und arbeiten.
Das Angebot von Arbeitsplätzen für Erwachsene mit einem hohen Unterstützungsbedarf, reichen von der Hauswirtschaft, der Küche/Rüstküche, der Metallbe- und Verarbeitung, der Montage, der Schreinerei, der Landschafts- und Forstpflege, den Hausmeister-dienstleistungen, der Textilwerkstatt und Wäscherei bis zur Bäckerei, Kaffeerösterei und Café. Dabei stehen sowohl adäquate Arbeitsplätze sowie ein interessantes Fort- und Weiterbildungsangebot zur Verfügung. In den letzten Jahren sind ganze Produktionslinien und eigene Marken entstanden, wie Kaffee aus der eigenen Rösterei, Brot aus der Bruckwaldbäckerei sowie Kunst aus Metall und Papier. Das neueste Projekt ist die Nudelwerkstatt, Nudeln aus eigener Produktion für einen größeren Markt.
Alle Menschen haben das Recht, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen. Menschen mit Behinderungen sind allerdings sehr viel häufiger auf Hilfe angewiesen. In der Arbeitsgemeinschaft am Bruckwald werden die Menschen gefordert und gefördert. Für Danner ist es wichtig, dass die Bewohner sinnvolle Aufgaben erledigen. „Auch wenn eine Person manchmal nur fünf Servietten am Tag schafft zu bügeln, werden diese in der Einrichtung genutzt. Es ist ein großer Arbeitskreislauf in der die verschiedenen Arbeitsgruppen mit und für die Bewohner arbeiten.“, so Danner. Die Menschen können hier den Beruf ergreifen, der ihren Fähigkeiten und Neigungen entspricht. Es ergeben sich ebenso viele Synergien mit der Stadt Waldkirch und die Produkte sind bei den Bürgern sehr beliebt. Zur Zeit richten die Bewohner der Einrichtung alte Fahrräder her, um sie Menschen aus den Flüchtlingsunterkünften in Waldkirch zur Verfügung zu stellen. „Wir versuchen uns einzubringen, wo wir nur können.“, so der Geschäftsführer.
Die grün geführte Landesregierung ist mit dem neuen Landesbehindertengleichstellungsgesetz einen großen Schritt vorangekommen, hin zu gleichberechtigter Teilhabe, besserer Barrierefreiheit und zu einer effektiveren Durchsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Das neue Gesetz orientiert sich durchgängig am Prinzip der Inklusion und nicht mehr wie bisher am Prinzip der Fürsorge. „Wir haben jetzt bundesweit eines der modernsten Gleichstellungsgesetze“, so Thomas Poreski. Seit in Kraft treten des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes sind die Interessensvertretung von Menschen mit Behinderung rechtlich verankert. So hat die Stadt Waldkirch einen Behindertenbeirat gewählt und der Landkreise Emmendingen einen ehrenamtliche Behindertenbeauftragten installiert.
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