Yosef Yudkowsky
sehr geehrte Festgäste,
vielen für die Einladung.
Vor zwanzig Jahren wurde die Gemeinde wiedergegründet und sollte – so wünschten es die damaligen Festredner – „mit Leben gefüllt“ werden. Dies konnten Sie erfolgreich umsetzten. Sie haben bei uns eine Heimat gefunden. Dazu gratuliere ich ganz herzlich!
Gerade vor dem Hintergrund der Anschläge auf jüdische Institutionen in Frankreich und Dänemark sage ich, dass das Judentum zu Europa, zu Deutschland und in unsere Region bzw. nach Emmendingen gehört.
Die Verbindung von Toleranz mit Religions- und Weltanschauungsfreiheit wird durch die Grundrechte im Grundgesetz geregelt hier sind die Menschenwürde (Art.1) das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art.2 Abs. 1), das Verbot der Benachteiligung oder Bevorzugung wegen seines Glaubens, seiner religiösen Anschauung (Art.3) und die Religions- und Weltanschauungsfreiheit (Art.4) genannt. Diese bilden die Grundlage für unser gesellschaftliches Zusammenleben und die Entwicklung unser interkulturellen Werte in einer pluralistischen Gesellschaft. Dem Grundgesetz ist der Toleranzbegriff als Denk- und Handlungsnorm immanent. Ausstrahlend vom Grundgesetz wird die gesamte Rechtsordnung vom Toleranzgedanken durchzogen.
Die jüdische Gemeinde Emmendingen hat sich erfolgreich etabliert? Nicht nur die wachsende Gemeinde mit heute rund 350 Mitglieder sondern vor allem wie Sie unsere Gemeinschaft bereichern. Sie bilden Orte der Begegnung und erweitern unseren religiösen und kulturellen, künstlerischen und spirituellen Horizont.
Sie laden vor allem junge Menschen verschiedener Religionszugehörigkeit und Weltanschauung dazu ein, sich die reichhaltige und in Jahrtausenden gewachsene Kultur und Geschichte des Judentums zu erschließen und ihr in Emmendingen eine Zukunft zu geben. Die noch junge Gemeinde trägt so dazu bei, die unzerstörbare Idee des Judentums und die Traditionen jüdischen Geistes lebendig zu halten.
Ich möchte auch Ihre unermüdlichen Bemühungen würdigen, wie Sie den Lebensweg vieler Mitglieder begleiten und beim Neustart helfen. Dies ist bedeutsam für die jüdische Gemeinschaft und bedeutsam für unsere gesamte Gesellschaft. Für mich ist ein solches Engagement ein wichtiger Schritt für ein friedliches Miteinander.
In diesem Sinne wünsche ich der jüdischen Gemeinde Emmendingen weiterhin eine erfolgreiche Entwicklung, viele engagierte Mitglieder und den Segen Gottes.
Schalom!
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