Landtagsabgeordente der Grünen wandten sich mit einer parlamentarischen Initiative besorgt an das Landesumweltministerium
mit einem ausführlichen Fragenkatalog zum aktuellen Zustand der Reaktordruclbehälter (RDB) im Kernkraftwerk Fessenheim
und den möglichen Auswirkungen des Störfalls vom 09. April vergangenen Jahres.
Seit über 30 Jahren gibt das AKW Fessenheim in regelmäßigen Abständen Anlaß zu Beunruhigung! Die aktuelle Einschätzung
des Landesumweltministeriums zum Sicherheitszustand des ältesten französischen Atomkraftwerks gibt keinen Anlaß zur Entwarnung.
„Die einzig richtige Maßnahme wäre die sofortige Abschaltung des Risikoreaktors in Fessenheim“, so der Landtagsabgeordnete und
energiepolitische Sprecher der Landesgrünen Alexander Schoch.
Die Stellungnahme des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zur kleinen Anfrage der grünen Landtagsabgeordneten
zur aktuellen Einschätzung der Beschaffenheit und Sprödbruchsicherheit der Reaktordruckbehälter in Fessenheim fiel detailliert und umfangreich aus.
Hintergrund war die im Rahmen der Zehnjahresrevision von der zuständigen atomrechtlichen Behörde ASN sowie einer Gruppe unabhängiger Wissenschaftler (GSIEN) durchgeführte Prüfung der Beschaffenheit und Sprödbruchsicherheit der in die Jahre gekommenen Reaktordruckbehälter.
Das offizielle Untersuchungsergebnis der unabhängigen französichen Behörde für die Kernenergie und Strahlenschutz fiel erwartungsgemäß aus: Insgesamt sei die ASN zu dem Ergebnis gekommen, dass der Sicherheitsnachweis unter Einbeziehung der in den kommenden zehn Jahren zu erwartenden Bestrahlung erbracht sei. Die ASN sehe keine sicherheitstechnischen Gründe, die einem Weiterbetrieb entgegenstünden. Es seien jedoch Auflagen und weitere Nachweise zur Quantifzierung der noch vorhandenen Sicherheitsreserven gefordert worden.
Die Bewertung des Umweltministeriums fiel deutlich kritischer aus und bestätigte somit die besorgten Fragen der grünen Abgeordneten.
Das Umweltministerium in Stuttgart wies in seiner Stellungsnahme darauf hin, dass die Strahlenversprödung der Reaktordruckbehälter in Folge der Neutronenbestrahlung angesichts des fortgeschrittenen Alterungsprozesses der Druckbehälter bei der anstehenden Betriebszeit deutlich zunehme. Auch wenn die sicherheitsrelevanten Grenzen
derzeit nach Einschätzung der französischen Behörde nicht erreicht seien, würden jedoch die Grenzen, die Sicherheitsmargen im Laufe der Zeit aufgezehrt.
Es begründete es damit, dass dafür zeitliche Termperaturveränderungen und signifikante räumliche Temperaturunterschiede relevant seien.
Zum Abschluss verweist das Umweltministerium auf den regen Dialog mit französischen Stellen um aus Sicherheitsinteressen auf möglichst rasche
Abschaltung des Reaktors in Fessenheim hinzuwirken. „Auch aus wirtschaftlichen Gründen wäre Frankreich gut beraten mit Fessenheim
einen Einstieg in den Ausstieg aus der Atomkraft zu beginnen“ so der energiepolitische Sprecher Schoch.
Abschließend sei noch auf das Thema Börsenstrompreise verwiesen, so Schoch, die sehr deutlich machen, wie günstig Strom aus Sonne und Wind im Vergleich sind. Seit Jahren sind die deutschen Preise deutlich niedriger. Aktuell hat der Strompreis an der Leipziger Börse mit 2,87 Cent pro kWh einen historischen Tiefstand erreicht. In Frankreich liegt der aktuelle Börsenstrompreis dagegen bei 4,13 Cent / kwh“.
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