„Copacabana und Caipirinha auf der einen Seite – Armut und Hunger auf der anderen – Der Sport darf nicht trennen sondern muss verbinden. Ein brasilianisch-deutsches Finale würde mich freuen.“
Fußball soll Spaß machen und wir wollen eine Fußball WM ohne eine FIFA Bestechungsimperium
Die Zeiten sind vorbei, in denen eine Fußball-Weltmeisterschaft für unbeschwerte Freude am Ball stand. Die Proteste der Bevölkerung in Brasilien machen deutlich, dass eigentlich vor dem Hintergrund der großen Probleme dieses Landes, die WM in Teilen der Bevölkerung unerwünscht ist. Bürgerkriegsähnliche Unruhen in den Armenvierteln, Proteste bis weit in die Mittelschicht hinein, Angst vor krimineller Gewalt gegen Fußballtouristen und Indianer, die mit Pfeil und Bogen gegen die WM protestieren.
Das Fußball-Spektakel ist Kulisse für regierungskritische Proteste, letztlich aber auch gegen den Welt-Fußballverband FIFA, der als Symbol für abgehobenen Fußball-Kommerz steht. In Brasilien zumindest wird das als zynischer Zirkus empfunden, veranstaltet auf Kosten der Armen, die allenfalls als pittoreskes Detail vorkommen, um der seelenlosen Inszenierung ethnisch Farbe zu verleihen.
Tausende protestieren gegen die Geldverschwendung z. B. für den Bau von 9 neuen Stadien und den völligen Umbau dreier weiterer Stadien, obwohl dort überall Stadien vorhanden waren. Die Regierung beruft sich auf “FIFA-Standards”, welche die alten Stadien nicht erreicht hätten. Die Demonstranten fordern daher nun “FIFA -Standards für Gesundheit, Transport, Wohnungen und Schulen.
Ich finde diese Forderung sollte man unterstützen!
Die Proteste in Brasilien zeigen deutlich, dass diese FIFA nicht in der Lage ist die Freude am Fußball zu verbreiten und alle Menschen auf dieser Welt für den verbindenden Charakter des Sports zu begeistern. Andere Interessen, wie Macht und Geld stehen bei der FIFA im Vordergrund.
Die FIFA hat den Fußball in Verruf gebracht. Anstatt sie versucht Weltmeisterschaften nur an Länder zu vergeben mit denen sie z. B. verbindliche Sozial und Umweltstandards mit den nationalen Fußballverbänden und den Regierungen dieser Länder vereinbart und diese Länder auch über einen Unterstützungsfond massiv finanziell und logistisch unterstützt, übt sie noch weiteren Druck auf diese Länder, wie im aktuellen Beispiel Brasilien aus, das zur weiteren Verschärfung der sozialen Spannungen beiträgt.
Ich erwarte von der FIFA, dass sie in Ländern die sich für die Fußball WM bewerben, Konzepte einfordert, die die Armut massiv bekämpfen, Mindestlöhne festschreiben, Sozial- Gesundheits- und Bildungsstandards formuliert, die bis zu einer WM umgesetzt werden müssen. Denn nur so wird die Begeisterung der Bevölkerung für die WM und die Identifikation mit einem solchen Sportereignis möglich sein.
Wir die kritischen Fußballfans müssen den Widerspruch aufzeigen, der darin liegt, dass Milliarden für dieses Ereignis (WM) ausgegeben werden, während das Volk z. B. selbst Wohnungen braucht“!
Die Weltmeisterschaft in Brasilien kostet mehr als jene in Deutschland 2006 und Südafrika 2010 zusammen – über elf Milliarden Euro. “Aber für Schulen ist kein Geld da. Wie kann das sein?
Etwa 30 Prozent der Haushalte der Sechs-Millionen-Metropole Rio de Janeiro sind nicht mit der Kanalisation verbunden. Lediglich ein Drittel des Schmutzwassers, das nur wenige Kilometer vor Rios Traumstränden ins Meer fließt, wird gereinigt.
Anmerkung in Richtung IOC: Der Guanabara Bay, in dem zu den Olympischen Spielen 2016 Segel- und Schwimmwettbewerbe stattfinden sollen, ist Rios größte öffentliche Toilette. Überall riecht es nach Fäkalien, im Wasser schwimmen alte Fernseher, am Ufer türmt sich der Hausmüll. Es ist eine Schande für diese eigentlich großartige Stadt.
Wir werden trotz dieser Proteste wahrscheinlich alle die Fußball WM anschauen. Wir sollten aber den Protest der Menschen in Brasilien unterstützen und gegen die Politik der FIFA demonstrieren.
Wir erwarten eine Änderung der Politik des Weltfußballverbandes und wir erwarten vom DFB ein klares Signal gegen diese Politik!
Wir, die Fußballfans, können an den Rahmenbedingungen dieser WM nichts mehr verändern. Wir könnten sagen, wir boykottieren diese WM und schauen keine Spiele an. Ich glaube jedoch wir sollten unsere Solidarität mit den Demonstranten ausdrücken und wir sollten gute Hilfsprojekte in Brasilien unterstützen, wie z. B.
Der Kleine Nazareno e.V. – Hilfe für Straßenkinder
Ich wünschen uns gute und faire Spiele
Ihr Alexander Schoch
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